Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bon den künſtlichen Steiuen. 73 
oder Piſé-Baues, indem die Maſſe dabei eine gleiche Fe- 
ſtigkeit mit der der geſtampften Erdquadern erhält, und da- 
bei im Ganzen viel wohlfeiler und raſcher gefördert werden 
fann. Abhängig von der Güte und Dauer des Pußtanwurfs 
bleibt übrigens die Anwendung aller dieſer Bauarten noh 
ganz insbeſondere ; ſobald es aber einen für ſämmtliche Bau- 
arten haltbaren Abpuß gibt, ſo treten, unter gleichen Um= 
ſtänden , auh die úbrigen Verſchiedenheiten ein. Hierüber in 
der Folge das Nähere, und wird nur bemerkt, daß der Lehm, 
als Material zum Mörtel und zum Abpußt, in einem beſon- 
dern Abſchnitte folgen ſoll, daß aber ſchon im Allgemeinen 
derſelbe als eine ganz homogene Maſſe mit der der ange- 
_ wendeten Erde, unter Beimiſhung von Scheben und Kaff, 
hier bezeichnet werden kann. 
3. Von den geformten und gebrannten Ziegeln. 
$. 51. 
a. Allgemeine Bemerkungen. 
Die Kunſt des Formens und Brennens der Ziegelerde, 
zur Gewinnung von Bauziegeln verſchiedener Größe und Gat- 
tungen, iſ gleichfalls aus den älteften Zeiten auf uns gekom- 
men. Bei den Griechen und Römern hatte fie einen hohen 
Grad erreicht, und wurde ein Material bereitet, welches felbft 
zu Prachtbauten angewendet iſt. Welche * verſchiedene Formen 
ſie anwendeten, und welche Gebäude ſie damit errichteten , iſt 
aus den archäologiſchen Werken zu entnehmen. Auch im Mit- 
telalter batte die Ziegelbrennerei, und deren Brennen und Gla- 
ſuren, einen hohen Grad der Ausbildung erreicht. Nachrich- 
ten und Beſchreibungen hierüber findet man in verſchiedenen 
Denkſchriſten. Die Geſchichte lehrt, ſo wie die Erfahrung 
auch noch jezt beſtätigt, daß zur Erlangung guter Ziegel Al- 
les auf die Anwendung und vortheilhafte Zubereitung einer 
guten Ziegelerde, zunächſt aber dann auf das Brennen in 
Oefen ankommt. Die Sitte der neuern Zeit, freundliche 
Wohnungen ſchnell und feuerſicher aufzuführen, haben für die 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.