Bon den künſtlichen Steinen. 75
zu fett. Die Bruch-, Schlamm- und Klaierde iſt ſehr
häufig mit Vegetabilien und Pflanzentheilen vermiſcht.
Der rothe und gelbe Lehm wird in der Regel auf Höhen
und Hügeln, etwa auf 20, 30 bis 40 Fuß Mächtigfeit, da-
her meiſt nur in Erhebung über dem Grundwafferfpiegel, an-
getroffen. Unter dem Lehme findet man dann häufig eine
Thonlage, welche ſih meiſt bis tief unter das Niveau des
Grundwaſſers erſtre>t. Die Maffe ift als Flö gebildet, und
findet fi) häufig unter ftumpfen Neigungswinfeln gegen den
Horizont laufend. Jn dieſem Falle iſt oft ein bedeutender
Abraum nöôthig, um fie zu Tage zu fördern, welcher noch da-
durch vermehrt wird, daß die beſten und reinſten Erdarten ge-
wöhnlich tiefer, die gemiſchten und ſchlechteren aber úber der-
ſelben angetroffen werden. In den Marken Preußens, und
beſonders in der Umgebung Berlins, findet man den als Zie-
gelerde brauchbaren Lehm meiſt unter den Sandhöhen , und
in Feldern, wo der Sandboden lehmhaltig in der Oberfläche
angetroffen wird.
Der braune und graue Lehm, ſo wie der blaue und
{warze Thon, wird dagegen meiſtens in Niederungen auf
Wieſen und Weidegrund, ſo wie au< an den Ufern der Flüſſe
und Seen angetroffen, erſtre>t fich oft bis unter das Bett
derſelben, iſ jedoch von geringerer Mächtigkeit , als die Erd-
lagen auf den Höhen. Dieſe Thonerde enthält häufig eine
Miſchung von Eifenerde, Mangan und Eiſenoxyd , welche
auf die Farbe des Thons nah dem Brennen einen beſondern
Einfluß hat. Obgleich dieſe Erde nicht ſo mächtig im Lager
ſteht, ſondern, durch Alluvien entflanden, nur einzelne Grup-
pen bildet, ſo macht ſie doch keinen beſondern Abraum nöthig,
wie dies bei der Erde der Fall, welche auf den Höhen ges
funden wird.
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Gewinnung und Reinigung der Ziegelerde.
Bei Anlage neuer Ziegeleien iſt es beſonders wichtig, daß
zuvor eine ſorgfältige Prüfung der vorhandenen Erdlagen , fo: