82 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
Da ih nun bloß das Praktiſche, und das, was im
Großen, ohne die Grenzen der Oekonomie oder der
Sparſamkeit zu überſchreiten, möglich ‘iſt, zur Abſicht
haben fann, ſo dâucht mir, daß der Zwe>, das Aufreißen der
Ziegel zu verhüten, dur eine unſchädliche Beimiſchung einer
verhältnißmäßigen Menge von Sand leichter zu erreichen ſei,
als dur< das umſtändliche Brennen des Thons und deſſen
nachherige Zerſtückelung durh Maſchinen.
Dahingegen iſ ſehr gern zuzugeben, daß gar Vieles auf
die Reinheit des dem Thone beizumiſchenden Sandes an-
fommt, oder dag man fich mit deſſen Reinigung mehr Mühe
geben ſollte, als ſolches leider! geſchieht. Sand, der Kalk in
Geſchieben oder als Staub bei ſich führt, müßte daher durch
fleißiges Sieben, oder wol gar durch Schlenmen und Wa:
ſchen ſorgfältig gereinigt werden.
Die mögli gleichförmige Vermiſchung des Sandes mit
dem Thone, damit derſelbe überall gleich unter die ganze
Maſſe vertheilt werde, iſt dann allerdings die zweite Be-
dingung. :
Sp wie nun der Thon gemeiniglich zum Biegelftreichen
zu fett iſ, und mit Sande vermiſcht oder magerer ges
macht werden muß, fo findet man ſehr haufig Lehm, der
gegentheils zu vielen Sand bei fich hat.
Gewöhnlich gehen die Vorſchläge dahin, dergleichen Lehm
durch Zuſaß von fetterm Thon oder Lehm zu verbeſſern. Al-
lein man kennt die Schwierigkeiten nicht genugſam, welche
eine gehörige Vermiſchung ſolcher verſchiedenen Erdarten er-
fodert, und wie {wer es ift, die rechte Proportion zu treffen.
Es wäre daher weit leichter, ſih des zu magern
Lehms zum Ziegelbrennen ganz und gar nicht zu
bedienen.
Zuweilen findet man wol Lehm, der von Natur die
gehörige Miſchung von Sande hat, und daher geradezu zum
Ziegelbrennen geſchi>t ſein würde, wenn nicht faſt immer der
verdrießliche Umſtand damit verknüpft wäre, daß fowol der
Thon, als der Lehm, mit kleinen Kieſelſteinen, und was noh