Bon den künſtlichen Steinen. 83
ſ{<limmer ift, mit Kalkſteinen und Mergelerde vermiſcht iſt.
Erſtere verurſachen, wenn ſie unter der Ziegelerde bleiben, daß
die Steine zerbrechlich werden, beſonders wenn ſie zu gewiſſen
Endzwecken verhauen werden müſſen; die Kalkſteine aber ge-
hen beim Brennen ‘in lebendigen Kalk über, ver fich nachher
an der Luft und in der Feuchtigkeit löſcht, und die Steine
zerſprengt.
Die Ziegelerde muß alſo von dieſen ihr {ädli<hen Kör-
pern und Materien ſo viel als möglich gereinigt werden, und
wenn ſolches in Abſicht der Kalktheile niht vollſtändig geſche-
hen kann, ſo müſſen dieſe doh durch fleißige Bearbeitung der-
geſtalt in kleine Parcelen unter die ganze Dhon- oder Lehm-
maſſe gemiſcht werden, daß ihre Wirkung äußerſt gering und
faſt unſchädlich werde.
Man ſieht leiht ein, daß dieſe Reinigung und Bearbeis
tung der Ziegelerde ſchwieriger , ja faſt unmöglich wird, wenn
allzu viele Kieſel- und inſonderheit zu viele Kalkſteine oder
Kalkmergelerde mit Thon oder Lehm vermiſcht find,
Man ſollte alſo billig von dergleihen Thon,
der mit allzu vielen Kieſelſteinen und Kalkſtei-
nen vermengt, auh mit vieler Kalkerde durhzo-
gen iſt, ebenfalls keine Ziegel brennen.
Da, wo deßungeachtet das Ziegelgut aus einer Mi-
hung zweier Erdarten beſteht, iſt es beſonders nothwendig,
ſolche ſo vollkommen als möglich zu einer gleichartigen Maſſe
zu vereinigen. Geſchieht die Miſchung unvollkommen, ſo er-
hält der Ziegel verſchiedene Farben, und was das Uebelſte ift,
auch eine ungleiche Güte und Härte nach dem Brennen.
$. 55.
e. Reinigung und Zubereitung der Ziegelerde,
Wenn angeführtermaßen ſelten eine Thon- oder Lehmerde
ohne Beimiſchung von Kieſel, Kaltfleinchen, Mergelerde, auch
wol Klößen von Eiſenerde , angetroffen wird, dieſe dem End-
zwe>e einer Ziegelerde nachtheiligen Ingredienzien aber doch
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