Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
    
  
  
  
86 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialieu. 
auch auf das Ausleſen der Steine an, und hiezu dürfte ſic 
wol nichts beſſer ſhi>en, als fühlende Füße und willige Hände 
der. Menſchen. 
Wenn alſo der Hauptſache, nämlich der fleißigen und tüch- 
tigen Reinigung und der Durcheinanderarbeitung der Ziegel= 
erde, nicht hinreichend genügt wird, ſo liegt es gewiß nicht an 
der Unvollkommenheit der lebenden Werkzeuge, ſondern an nicht 
hinreichender Anſtellung derſelben, um Erſparungen zu machen. 
Dieſes moraliſche Uebel, die Gewinnſucht, iſt und wird 
bei allen Fabrikationen immer ein mächtiges Hinderniß der 
ſonſt zu erreichenden Vollkommenheit bleiben. 
Es hat daher einen großen Werth, wenn derjenige Bau- 
meiſter, welcher ein Werk auszuführen hat, zugleih die für 
dieſen Bedarf eigentlich angelegte Ziegelei adminiſirirt, und 
die Freiheit hat, das Nothwendige anzuwenden, um tüchtige 
Ziegel zu erhalten. Sch übergehe die Beilpiele, wo dies der 
Fall geweſen, und es noch iſ , und äußere nur die Meinung, 
daß dies bei jedem wichtigen Bau immer geſchehen müßte. 
thigen Koſten, auh den Lohn der dabei zu haltenden Arbeiter 
fparen Eönne, zu gefchweigen, daß es an vielen Orten an Plas zu 
deren Anlagen fehlen würde. « 
» Außerdem, « heißt es, » haben dieſe Maſchinen noh diejenigen 
Gründe wider fich, welche man gegen den Gebrauch der Ochſen bei 
der Zriewald’fhen Rnetmafchine (weldhe im IVten Bande der Ab: 
handl. der Schwed. Akad. S. 232. u. f. beſchrieben iſt ) 
machen kann, nâmlih daß der Ochs den Fehler hat, daß er gern 
wieder in ſeine Fußſtapfen tritt, und alſo den Thon nicht recht 
dur<knetet. Die Ziegelerde iſt an vielen Orten mehrentheils voll 
Klöße, die man nicht durcharbeiten kann, ſondern aus dem 
Sumpfe heraus: und wegwerfen muß. Dieſe Klöße ſchafft weder 
der Ochs noh die Knetmaſchine weg. Der Arbeiter hingegen 
fühlt fie, wenn er den Thon mit Füßen tritt, und kann ſie her- 
auswerfen. Die Trommel kann fie zwar zerfchneiden, aber viel: 
leiht nur in Eleine Klöße, die doch nicht aufhören, Klöße zu ſein. 
Es kommt alſo auf Ueberlegung und Verſuche an, in wiefern die 
Anlage einer Trommel bei einer deutſchen Ziegelei vortheilhaft und 
nüslich fein Eönnte. « 
  
  
	        
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