Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

     
     
   
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Don den künſtlichen Steinen. 
Die gewöhnliche Zubereitung ver Biegelerde gefchieht auf 
folgende Weiſe. Der ſchon beim Ausgraben möglichft gerei= 
nigte und zerkleinerte rohe Thon wird in ſogenannte Sümpfe 
geworfen, welches entweder mit Klinkern ( hart gebrannten 
Ziegeln) ausgemauerte und gepflaſterte, oder gewöhnlich mit 
Bohlen ausgeſchalte und gedielte Gruben, von etwa 12“ Länge, 
6’ Breite und 4° Tiefe ſind. Jn denſelben wird der Thon 
mit Waſſer übergoſſen, und bleibt zwei oder mehrere Tage 
darin liegen, bis er vollkommen aufgeweicht iſt. Die Waſſer- 
fläche darf ihn jedo< nur etwa zwei Zoll hoch bede>en, auch 
muß die Maſſe während der Zeit mehrmals umgerührt und 
mit Zuguß von neuem Waſſer nach der Verdunſtung erſetzt 
werden ; dieſe Arbeit wird das Einſumpfen der Ziegelerde 
genannt. Um hiebei das koſtſpielige Waſſertragen zu erſpa- 
ren, werden hölzerne Rinnen von einem naheliegenden Brun- 
nen mit dem nöthigen Gefälle angelegt, und mit Abgüffen zu 
den einzelnen Sümpfen verſehen. 
Die verſchiedenen Thonarten kann man in denjenigen 
Fâllen, wo cine Vermiſchung nicht zuläſſig iſt, auch in be- 
ſondere Sümpfe bringen, und zwe>mäßiger erſt auf den Tret- 
pläßen, nach den durch die Erfahrung fich ergebenden Verhält: 
niſſen, untermengen laſſen. 
Aus den Sümpfen kommt der Thon auf die Tretpläße 
oder Bretbänke, welche gebielte, mit Rändern von Brettern 
eingefaßte Pläße bilden, 8 bis 12 Fuß in's Geviert weit 
find,. und ein Handgeländer rings herum umd eine leichte 
Bretterbevahung haben, auch fih ganz in ber Nähe der 
Sümpfe befinden. Zuerſt wird eine Thonlage von 3 bis 4 
Zoll hoch ausgebreitet, und von den Arbeitern mit bloßen Fü- 
Gen durchgetreten, wobei fie fich zuweilen an den Handgelän: 
dern unterftügen. Dabei fühlen die Arbeiter alle Klöße im 
Lehm, Steine und Mergelftüde, und entfernen ſolche mit der 
Hand. Zuweilen bedienen fie fih auch einer Keule, worauf 
fie fih beim Treten flüßen, und vermöge welcher fie alle 
Theile, welche kleiner als eine Hafelnuß find, zerfiampfen, wo:
	        
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