96 Erſter Abſchnitt. Don den Hanptmaterialien.
in Bewegung zu feßen, ift eine Kraft von wenigftens 3 Pfer:
den nöthig.
52.
3. Vermiſchung des Ziegelgutes zu fünftllihen Form:
und Chablon:3iegeln.
Sollte nach der Schlemmung der Lehm noch zu mager
ausfallen, ſo iſ eine Vermiſchung deſſelben mit andern Stof-
fen nothwendig. Bei der. Fabrikation der Dachziegel fann
die Lehmerde nach dem Schlemmen mit reinem Töpferthon
vermiſcht werden. Der Zuſaß von Thon gegen den ſchlechte-
ſten Lehm kann wie 1 zu 3 ſein, und ſo na< Verhältniß
der Güte des Lehms weniger Thon zugemiſcht werden. Es
muß aber der Thon und auch der Lehm beſonders geſchlemmt
werden, weil der Thon nicht fo leiht wie der Lehm er-
weicht.
In ähnlicher Art bedient fich die hieſige Feilner’ſche
Fabrik der Nathenower Ziegelerde ( einer grauen, eiſenhaltigen,
fetten Erdart) zur Miſchung mit gewöhnlicher Lehm- oder
Ziegelerde. Ferner bedient man fich auch, zur Vermiſchung
der Thonerde zu Formziegeln, Gefimsziegeln und Töpferwaa-
ren, des zerſtoßenen gebrannten Thons oder fein geſtoßener
Ziegelſcherden. Man nimmt dazu etwa einen Theil Thon,
ſhlemmt ſolchen, oder laßt ihm durch ein Haarſieb laufen, und
vermiſcht ihn, nachdem er abgedunſet, doh noch di>flüſſig iſt,
mit zwei Theilen gebrannter Thon- oder Ziegelſcherben. Jf -
der Thon fett, fo nimmt man zwei, auch wol drei Theile
Siegelmeh! zu einem Theile Thon. Alsdann wird die Miſchung
vermöge der Meffermüble oder Mefferfchabe, wie fie die Fig. 24.
zeigt , tüchtig durchgearbeitet, wobei die Vermiſchung des Tho-
nes mit Ziegelmehl und feinem reinen Sande zuweilen auch
ſehr anwendbar iſ , beſonders wenn der Thon früher durch
Schlemmung ſehr fett geworden und ein gut geeigneter Sand
zu haben ift; Biegelmehl ift jedoch dem Sande vorzuziehen,
Sm Ganzen können hierüber wenig ſichere Regeln gegeben
werben, indem das jedesmalige Verfahren und Mifchungs-