Bon den künſtlichen Steinen. 105
mit einem Ötreichbrett in der Höhe der erwähnten Hölzer
abgeglichen. Die Hölzer werden nun weggenommen, und
zwei Arbeiter drü>en den Rahmen, indem ſie auf die eiſer-
nen Handgriffe e treten , in den Lehm hinein. Der Eine
bleibt auf dem Handgriffe ſtehen, der Andere rollt eine W alze,
die, wie die gewöhnlichen Gartenwalzen, aus Gußeiſen ge-
macht, und auch eben ſo breit iſt, wie der Rahmen, über den-
felben hin. Durch die Walze wird die Form vollends in
den Lehm gedrüdt, und zugleich daS Uebermaß eingepreßt.
Dieſes Uebermaß iſ hier % Boll angenommen, weil bie
anfangs erwähnten Hölzer 3 Zoll, die Form aber nur 2%
Zoll hoch find; es hängt jedoch von der Beſchaſſenheit des
Lehms ab, da magerer Lehm fich mehr, als fetter, zuſammen-
drück.
Damit die Form leichter eindringe, ift die äußere Zarge
a von außen zugeſchärft, und damit die Walze ohne An-
ſtrengung auf die Form gebracht werden könne, ſind die
Wangen derſelben an beiden Enden (nach Fig. 25. bei a
von der Seite dargeſtellt ) abgeſchrägt.
Der Lehm pflegt fih häufig, wenn er gepreßt wird,
an das Eiſen ſtark anzuhängen, und auch beim Walzen
an die Walze zu kleben. Gewöhnlich iſt es hinreichend,
den zwiſchen den oben erwähnten Hölzern geebneten Lehm
mit Sand zu beſireuen, um das Ankleben zu verhindern.
Reicht folches nicht hin, fo muß die Walze mit Leder
überzogen und angefeuchtet werden, oder es wird auf die
eingedrü>te Form eine De>e von Leder, Filz oder Leine-
wand gelegt, über welhe dann die Walze geht. Dieſe
Dee läßt ſich, der Erfahrung nach, leiht wieder ablöſen und
wegnehmen.
Die Walze bleibt auf der andern Seite liegen, um
bei der folgenden Formung von dem andern Arbeiter wieder
hinübergerollt zu werden. Die Form wird nun herausge-
hoben und das Verfahren wiederholt.
Verſuchen zufolge können zwei Arbeiter aus nahe ge-
legenen Sümpfen ſo viel zubereiteten Lehm zwiſchen die