Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
106 Erſter Abſchnitt. Von den Haupkmaterialien. 
Hölzer ausbreiten, ald die Former verarbeiten fönnen, und 
es wird mehr als doppelt ſo viel, wie beim gewöhnlichen 
Ziegelſtreichen, geleiſtet, wenn gleicher Fleiß und gleiche 
Uebung durch guten Verding belebt werden, ſo daß wenig=- 
ſtens die Hâlfte des Streicherlohns erſpart wird. Aber auch 
die Ziegel werden beſſer, ſie geráthen ſcharffantiger, und 
die Maſſe wird regelmäßiger und ſtärker zuſammengedrü>t, 
folglich werden die Ziegel feſter, und da das Ziegelgut mit 
dem Form -Rahmen tro>ner verarbeitet werden kann, als 
beim Streichen aus freier Hand, ſo tro>nen auch die Zie- 
gel viel ſchneller 2c. 
Zum Auseinanderrüden der Ziegel, behuf des Tro- 
nens, bedient fich der Arbeiter eines Kleinen Eurzftieligen 
Spatend (Big. 26.) von 9 Zoll Breite und 3 Zoll Höhe. 
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I, Formen und Streichen der Dachziegel und künſtlichen 
Chablonfteine, 
Das gewöhnliche Streichen der Dachſteine erfodert viele 
Uebung und Kunſtgriffe, die niht allen Zieglern eigen ſind, 
und es gehören dazu auch viel Unterlagebretter. 
Das Verfahren eines Töpfermeiſters bei dem Formen 
der Dachziegel iſt mir viel zwe>mäßiger vorgekommen, als 
das gewöhnliche, und könnte leicht bei den Ziegeleien eben- 
falls eingeführt werden. 
Fig. 27. ft namlich eine Dachſtein-Form im Grundriß ; 
- 28. ſtellt die Form von der langen, und 
- 29. von der ſchmalen Seite vor. 
Wenn die feuchte Ziegelerde in die Form eingedrüd>t 
worden, ſo wird ſie, vermittelſt eines angefeuchteten Streich- 
holzes, nah der Länge der Form glatt abgeſtrichen ; als- 
dann faßt man die Form an den daran befindlichen eiſernen 
Bügeln und g, kehrt ſie auf ein etwa ſehs Fuß langes 
und ſe<zehn bis ſiebenzehn Zoll breites Brett, worauf acht 
Dachziegel Plat haben, um, und nimmt die Form ab. 
Sonſt ift noch anzumerken, daß die Dachfteine an ei: 
   
  
  
	        
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