Bon den künſtlichen Steinen 109
Auflöfung von Del und gefchabter Seife befteheno, mit wel-
eher die inneren Seitenwände beſtrichen werden, damit fich
der Thon gut ablöſet ; dieſes Mittel ift jedoch für einen
großen Betrieb zu zeitraubend und koſtbar. Mit großem
Nuten wendet man deshalb ſolhe Vorrichtungen und Ma-
fchinen an, wo mittelſt eines Stempels der Thon durch
eine ſeiner Form im Profile entſprechende Oeffnung ge-
waltſam binvurchgepreßt wird, wozu aber, wie natürlich,
eine große Kraft erfoderlich iſt.
Eine folhe Mafchine zur Dachziegelfabrifation {ſtellt
Fig. 34. im Längenprofile dar. Ein gußeiferner priöima-
tiſcher Behälter, oder Kaſten, n 0 de, welcher mit Füßen
frei über vem Boden ruht, enthält in feinem Innern die
gezahnte Stange ab, an deren Ende fih ein Stempel ec
befindet. Diefe Stange wird durch ein Getriebe 1, ein
Sternrad m, und dieſes durch ein Getriebe, in deſſen Axe
der Krummzapfen und ein Schwungrad v befindlich iſt, in
Bewegung geſeßt; x iſt eine Friktionsrolle, auf welcher die
gezahnte Stange ruht. Sobald nun der Thonbehälter T
mit gut zubereitetem Form - Thone angefüllt iſ, und der
Stempel auf die vor ihm ruhende bewegliche Wand pueßt,
wird der Thon durch eine Schlißöffnung F in der Hinter-
wand d e gewaltſam herausgetrieben, und bildet nah dem
gegebenen Profile, etwa nah der Chablone des Quer-
fchnitt8 eines gewöhnlichen oder mit Streifen verfehenen
Dachziegels, den Körper fg. Sobald verfelbe bis zu einer
beſtimmten 2änge heraudgetreten ift, öffnet fich über £ ein
Deiner. Schieber, und vermehrt das Profil um die Größe
des Querſchnitts der Naſe dieſes Ziegels, {ließt fich
nach deren Bildung, und alsdann wird, vermöge eines ei=
genen Mechanismus, durch ein kleines Gatter h i, welches
mit einem feinen Meſſing - Drahte verſehen iſ, der Ziegel
plöglich abgefchnitten, wonach ſogleich ein neuer heraustritt.
Der abgeſchnittene Ziegel legt ſich auf die vorgefekte Bank
S, worauf ſich, mittelſt mehrerer meſſingener, leicht gehender
Walzen, ein breites Leder, oder ein Riemen ohne Ende bewegt.