110 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
Durch das Fortſchreiten des nun aus der Kaſtenwand her-
vortiretenden Ziegels wird der erſte, auf dem Riemen ruhende,
ſanfl fortgetrieben, und ſo legt fih ein Ziegel nach dem
andern auf dieſen Riemen, von welchem derſelbe hinten
durch einen Arbeiter auf einem Brette abgehoben und
entfernt wird. Die Vorrichtung zum Aufziehen des Schie-
bers zum Profile der Naſe, ſo wie die zum Abſchneiden des
Ziegels, wird durch die Maſchine ſelbſt in dem richtigen
Zeitimomente regulirt und in Bewegung geſeßt, weßhalb
diefe Mafchine allerdings höchft finnreich, jedoch etwas künſt-
lich eingerichtet iſt.
Eine einfachere Maſchine, um Ziegel von verfchiede-
nen Formen durch Preſſung mittelſt eines Stempels zu
erhalten, ift die Fig. 35. abgebildete, welche mehr für
den gewöhnlichen Gebrauch dienen Tann.
Ein hohler gußeiferner Cylinder a bed, welcher unten
koniſch verjüngt iſ , dient zur Aufnahme des Form - Thons
T. An der Mündung diefes Cylinders be wird in einem
eiſernen Rahmen (Fig. 36.) abe d vie hölzerne Form ein-
geſpannt und mittelſt Schrauben befeſtigt. Dieſe Form’ ent-
halt das Profil oder die Chablone des zu bildenden Zie-
gels ¿ hier etroa einer ſe<se>igen Flieſe, deren Seiten mit
Eifenblech beſchlagen ſind, um die Abnutzung zu verhindern.
Um dieſe Ziegel zu formen, wird nun der Stempel S (Fig.
35.) mittelſt einer mechaniſchen Kraft gewaltſam niederge-
trieben, wonach der Thon aus der Mündung be in der
vorgefchriebenen Geſtalt als Prisma F heraustritt. Mit-
telft eines Gatterd mnop (Fig. 37.), welches mehrere wa=
gerecht angeſpannte Meſſingdrähte 1111 in ſolchen Zwi-
ſchenweiten , als es die Dicke der zu bildenden Flieſen vor:
ſchreibt, innerhalb feiner Seitenwangen enthält, und auf
dem: Unterlagebrette op mittelſt Handhaben bewegt werden
kann, wird nun das Thonprisma F in vier oder mehrere
einzelne Flieſen nah der Höhe über einander zu gleicher
Zeit abgeſchnitten, indem das Brett op lothrecht mitten
unter F gebracht, und das Gatter wagerecht darunter fort:
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