124 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
nach Verhältniß der Wirkung der Flamme und Hiße nach
oben, ſowie nach dem Verhältniß, in welchem die rohen Ziegel
über einander geſchichtet werden können, ohne fich zu zerdrú-
Ken, zu wählen.
Die einfachen vierfeitigen Defen macht man gewöhnlich
bei der Holzfeuerung 12 Fuß breit ( tief ), bei der Torffeue-
rung dagegen nur 10 bis 11 Fuß. Haben die Oefen dage-
gen an beiden Seiten Schürlöcher, welches in ökonomiſcher
Hinſicht und wegen des vermehrten Luftzuges beſſer iſt, ſo
gist man ihnen 18 bis 24 Fuß Breite. Die Länge die:
ſer Defen iſt im beiden Fällen gleichgültig, die Höhe des
einfachen Dfend macht man 14 bis 15 Fuß, des zufammen-
geſeßten 18 bis 20 Fuß. Den Umfangswänden gibt man
4 bis 6 Fuß Stärke, und 2 bis 4 Fuß im Durchſchnitt
ſtarke Strebepfeiler.
Die Feuerkanäle oder Schürlöcher theilt man ſo ein, daß
ſie 5%, bis 6 Fuß, von Mitte zu Mitte gerechnet, aus einan-
der ſtehen. Die Kanäle ſelbſt müſſen 15 bis 18 Zoll breit
im Lichten ſein, und die zwiſchen zwei Schürlöchern verblei-
benden Erhöhungen oder Bänke betragen alsdann 4 bis 51/,
Fuß in der Breite. An den Seitenwänden werden die Bänke
nur halb fo breit, die Höhe derſelben beträgt %, bis 1 Fugs.
Bei der Torffeuerung erhalten die Feuerräume einen Roſt,
bei der Holzfeuerung jedoch nur ein volles Pflaſter. Bei der
Kohlenfeuerung legt man entweder auch Roſte an, noch hâu-
figer weicht man jedoch, wie weiter folgen wird, im ganzen
Syſteme des Ziegelbrennens bedeutend ab, indem man die
Ziegel und Kohlen mit einander verpa>t , und die Oefen wie
Kohlenmeiler anzündet und durchbrennen läßt.
Die Defen erhalten an dea ſchmalen Fronten (oder Gie-
belfeiten) gewöhnliche Überwölbte Eingangsöffnungen , woſelbſt
die Luftziegel eingekarrt , und von der Mitte aus in der gan-
zen Länge zu beiden Seiten aufgeſezt werden.
Man pflegt die Ziegelöfen mit einem Schauer oder Dah-
werk zu bede>en, damit der Regen nicht Die Heizung ſtören
und den Brand unvollkommen machen könne. Um auch die