Bon den künſtlichen Steinen. 129
dem einen Kopfe des Ofens, die Ziegel fertig, ſo werden die
Schürlöcher auf dieſer Seite zugemauert, und die auf der
gegenüberftehenden Seite, oder am andern Kopfe, geöffnek,
durch welche alsdann ſo lange gefeuert wird, bis der Ofen
ovôllig durchgebrannt iſt.
Ein ſolcher Brand kann , nah Beſchaffenheit der Wit-
terung, mit Inbegriff des Shmauchfeuers, 11, 12 bis 14
- Tage währen; dann kühlt der Ofen in drei Tagen ab, und
die Steine werden herausgenommen.
Es fann aber ein ſolher Brand auh noh länger
dauern und vieles Holz verbrannt werden, wenn der Ziegler
nicht bei der Dede des Ofens recht aufmerkſam iſi, und ſo-
hald ex wahrnimmt, daß das Feuer an einem Orte in hellen
Flammen durchfchlägt, dergleichen Stellen nicht fogleich mit
Erde oder magerm Lehm zude>t. Wenn dies aber gehörig
beobachtet wird, ſo kann dadurch der Feuerzug durch den
ganzen Ofen ziemlich gleichförmig regiert werden.
Die gewöhnlichen und beſtändigen Ziegelöfen haben
bekanntermaßen Erhöhungen, oder ſogenannte Bänke, zwi-
ſchen den Feuer - Kanälen. Bei Feldöfen können ſelbige aber,
wenn mit Holz gefeuert wird, wegfallen; dahingegen find
bei dem Torfbrande in Feldöfen nicht nur dergleichen Bänke,
fondern auch Rofte von Ziegelfteinen, wie folhe ©. 137
beſchrieben werden, nöthig.
In den Gegenden am Rhein und in den Niederlanden,
wo man fih zum Brennen der Ziegel der Stüden Koh:
len, ſo wie des Kohlen- Gries bedient, verfährt man beim
Seßten der Feldöfen, ſo wie beim Brennen, folgendermaßen.
Der Grund, worauf der Ofen geſeßt werden foll, wird
zuerſt gut geebnet, und feſtgeſtampft, um das Einſinken der
Ziegel zu verhindern. Alsdann wird derſelbe mit einer
Lage Ziegel a, oder einem Pflaſter, auf die hohe Kante be-
de>t (Fig. 54. Taf. VI), wozu man fich bleichgebrannter
und zerbrochener Biegel bedienen kann. Auf dieſe Sohle
kommen die Luftzüge bbb... darüber die Schürlöcher
cee...; leßtere werden auch Mund genannt. Die Luftzüge
Gilly, Landbaufuut. I. 9