Bon den künſtlichen Steinen.
weil unter dieſen Verſchalungen das etwanige Durchdringen
des Waſſers nur unvermerkt geſchieht, und Faulniß entſteht.
Läßt man aber aus Sparſamkeit, wie es mehrentheils ge-
ſchieht, die Verſchalung weg, ſo halten die Nfannendächer,
troß alles Verfchmierens mit Kalk, doch niemals vollkommen
dicht. Es wird daher auch jezt in Preußen auf die Einfüh-
rung der Biberſchwänze, anſtatt der Pfannen, wofür Überdies
viel Geld nah Holland geht, Bedacht genommen.
Anmerk. Zu Unterſchiede der naturlichen und der künſtlich berei-
teten Steine , erhalten erſtere die Benennung von Steinen, leßtere von
Ziegeln.
9.72,
x. Bon dem Slafiren und Anſtreichen der Dach» und
Mauerziegel.
Die Alten beſaßen eine vorzügliche Kunſifertigkeit im
Glafiren und Färben der Mauerziegel dur<h Brennen in
Oefen. Neuerlich iſt das Verfahren derſelben noh niht wie-
der aufgefunden, indem. die Glaſur, wie fie jeßt bereitet
wird, nicht fo verfchiedenfarbig und haltbar gemacht werben
kann. Die beſten Verſuche hat die Ofenfabrik des Herrn
Seilner biefelbft ausgeführt, welche, wenn gleich fie die alte
Kunſt nicht erreichen ließen, doh derſelben fih fhon fehr
annäherten. Ein vor kurzen neu erbauetes Wohnhaus des
Herrn Feilner hat in der Hauptfront abwechſelnd bläuliche
glaſirte Ziegelſchichten, Über deren Dauer und Güte die Er-
fahrung noch das weitere lehren wird.
Um den Dachſteinen deſto mehr Haltbarkeit zu geben,
werden ſelbige, beſonders in Holland, mit einer Glaſur,
fonft aber auch mit einer, der Witterung widerftehenden
Farbe überzogen.
Zu beiden gibt es ſehr viele Vorſchläge und Anwei-
(Unge
In Holland ſoll die ſchwarze Glaſur der dort üblithen
Dachpfannen folgendergeftalt hervorgebracht werden:
Man nimmt Eleingemahlene Bleiglätte (Palrot), thut
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