Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
   
162 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien. 
Gattung ſehr feſter, unzerftörbarer und doc; Leichter Dachziegel geſchaffen 
werden ſoll, dur< deren Anwendung man dem Dache keine größere Laft 
auflegt, als die, weldhe eine Bede>ung mit Metallbleh veranlaßt, Die 
Erfahrung wird jedoch hierüber das Weitere lehren. 
$. 74. 
2. Bon den Kohlenziegeln. 
Dieſe Ziegel beſtehen aus ſehr gut gefchlemmtem Thon 
und gebranntem Kohlenſtaub. Wie viel hievon zu jedem 
Theile genommen wird, hängt von der Schwere des Tho- 
nes und der Kohlen ab, daher ſolche zuvor geprüft, und 
jo viel von jedem Theile genommen werden muß, bis der 
Siegel nur eine Schwere von vier Pfund erhält und halt: 
bar bleibt, Das Maß derſelben iſ: 10” Yang, 474 breit, 
2%" did. Zur Verbindung nimmt man Kalt-, noch beffer 
Gipsmörtel. Ihre Anwendung geſchieht nur im Innern ver 
Gebäude, und zwar zu den Kappen der Gewölbe, und da, 
wo ſie nicht belaſtet werden. Mit großem Vortheil find ſie 
beim Bau der Werder’fhen Kirche zu den Kappen der bo: 
hen Gewölbe angewendet, wo fie, bei ihrer Leichtigkeit, zwiſchen 
den aus Ziegeln angefertigten ſtarken Gurtbögen den Zwe, 
die Gewölbe zu ſchließen, vollkommen bewährt haben. Sie 
ſind auf der Ziegelei des Herrn Geh. Kommerzien- Rathes 
Endel angefertigt, und koſtet das Tauſend mit Waſſerfracht 
bis Berlin 20 Rthlr. 
[M Steinpappe. 
$. 75. 
Die Steinpappe (Steinpapier, künſtliher Schiefer) 
wurde zuerſt von dem Schwediſchen Admiralitätsmedikus, 
Doctor Faxe, im Jahre 1785 erfunden. Sie wurde gewöhn- 
lih in 18 — 24” Yangen, 10 — 14 breiten, 19, diden Ta- 
feln aus einer Maffe angefertigt, deren Hauptbeftandtheile, 
nach der chemifchen Analyfe von Sorrins, in Erellö che: 
      
   
  
  
     
     
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
     
   
   
   
  
    
	        
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