166 Erſter Abſchnitt.“ Von den Hauptmaterialien.
gen äußerſt nothwendig, welches ſpäterhin näher erörtert
werden wird.
Die Spiegelfaſern gehen ſternförmig vom Mittelpunkt
und rechtwinklig gegen die Längenfaſern nah der äußern
Seite aus.
Das Mark des Holzes beſteht aus Längenfaſern (Mark-
faſern genannt), welche aber, wie ſhon geſagt, mit dem Aus-
wachſen des Holzes zu Stämmen verſchwinden. :
Schneidet man einen Stamm nach der Quere durch,
ſo heißt die Fläche Hirnſeite des Holzes, wird er hingegen
nah der Richtung der Holzfaſern, oder nah der Länge -
durchſchnitten, fo heißt dieſe Seite Aderſeite des Holzes.
Auf der Hirnſeite des Holzes unterſcheidet man ſehr
deutlich im Holzbau die Sahrringe, welche durch die Holz-
faſern gebildet werden. Dieſe Jahrringe ſind hohle Cylin-
der, von denen ſich jährlih ein neuer, die innern umſchlie-
ßend, anſeßt. Sie beſtehen aus mehreren einzelnen, {wä-
chern und weniger unterſcheidbaren Ringen, die nah innen
zu immer härter, dichter und dunkler gefärbt ausfallen,
wodurch die Sahrringe von einander fehr deutlich zu unter:
ſcheiden ſind, weil immer das Dunkelſte an das Hellſte
grenzt.
Die Stärke und Dichtigkeit der Jahrringe iſ ſehr ver-
ſchieden, und hängt von vielen Umſtänden ab, als ‘z, B.
von der Verſchiedenheit der Baumart, der Lage, des Bodens,
des Klima?s u. ſt. w. Selbſt bei Stämmen gleicher Baumart
ſind ſie verſhieden. So erzeugen fruchtbare Jahre ſtärkere
Jahrringe, als unfruchtbare; auch bringen falte Winter zei-
tige Krankheiten und fchwächere Sahrringe hervor. Im All:
gemeinen werden im fruchtbaren und feuchten Boden die
Sahrringe dider, aber nicht fo feſt, als im magern und
tro>nen Boden. E ben ſo ſteht die Sefligfeit des Holzes
gewöhnlich mit der Schnelligkeit des Wachsthums im um-
gefehrten Verhältniſſe. So haben z. B. die Pappeln und
Weiden, welche ſehr {nell wachſen, das weichſte Holz, wäh-