Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bom Bauholze. 177 
6/ Ziefe für die Pfahlwurzel durchdringlih ſein, und weder 
zu viele und große Steine, noch Thon, no<h Waſſer haben 
muß. Feuchter , niedriger und guter Mittelboden gibt einen 
feinen, guten Wuchs, und ein zähes, feſtes Holz; in zu naſſem 
Boden wird es {le<t und leicht faul. 
Die Eichen haben eine 5° tief gehende Pfahlwurzel, und 
bis 12° weit ausgehende Seitenwurzeln. Man rechnet zu den 
Eichen: 
&. die Wintereihe, Traubeneiche, Steineiche. 
(Querecus robur. ) 
Die Blätter dieſer Eiche ſtehen wechſelsweiſe, ſind länglich, 
lang geſtielt, oben dunkelgrún und glänzend , unten glatt und 
matt = grün. Sie brechen in der Mitte des Lenzes aus, ſter- 
ben im Dftober ab, und werden im Frühjahr von den neuen 
Knospen abgeſtoßen. Die Frucht, Eichel genannt, iſ kurz, 
mehr eiförmig, zuweilen beinahe kugelrund, oben mit einem klei- 
nen Stachel verſehen. Sie {ißt traubenförmig, woher - die 
Eiche auch den Namen hat, meiſt zu 2 bis 4, an ſehr kurzen 
Stielen diht neben einander, und ſcheint ſo gleichſam auf 
den Zweigen zu kleben. 
In gutem Boden vollendet die Wintereiche binnen 200 
bis 250 Jahren ihren Wuchs, und erreicht bei einer Höhe von 
100 bi8 120°, eine Stammdide von 5 bis 6. Ihr Alter 
bringt fie auf 600 Jahre und ‘darüber. 
Das Holz iſt im Kern röthlich- braun, im Splint heller. 
Es hat große glänzende Spiegelfaſern, weite Poren, aber dichte 
Holzfaſern. 
In der Feſtigkeit und Dauer, ſowol in der Näſſe, als im 
Tro>nen, und abwechſelnd beiden zugleich ausgeſeßt , übertrifft 
das Steineichenholz alle übrigen Holzarten. Es iſt zähe und 
biegſam, aber wenig elaſtiſch, auh ſeine Spaltbarkeit nur mit- 
telmäßig. Es läßt ſih fchön glatt und eben bearbeiten, auch 
{windet und {willt es ſehr wenig. Ein Kubikfuß tro>enes 
Holz wiegt 46 bis 50 Pfund. 
Gilly, Landbaukunſt. 1. 12 
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
    
 
	        
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