Vom Bauholze. 181
C) Bei den Wurzeln.
Endlich iſt auch dieſes noch ein ſehr ui Mittel, eine
Eiche zu beurtheilen, wenn man die Erde um die Wur-
zeln eröffnet, aufgräbt, und fieht, in was für einem Zuſtande
felbige fich befinden. Sind fie friſch, geſund und voller Saft,
ſo kann man mit einiger Gewißheit ſchließen, daß auch oben
Alles gut ſei.
Findet man hingegen, daß viele kleine Wurzeln ver-
dorben, verfault, fpröde und fchimmelig find, fo ift gewiß auch .
am Stamme des Baums Alles {le<t und von widriger Be-
ſchaffenheit.
II. An liegenden Stüden.
A) Ansunbearbeiteten, noch befleideten Ey-
lindern.
Hiebei kommen zuvörderſt der Abhieb und die Fläche
in Betrachtung, wo der Zopf oder der Gipfel vom Stücke ab-
gekürzt oder getrennt worden iſ; ſodann treten die vorhin
Nr. I. B. angegebenen acht Umſtände hervor, um fie zu er-
forfchen und wegen der Oberfläche in Ueberlegung zu
nehmen.
B) Bei entblößtem und bearbeitetem Holze.
Durch das Schälen (Entblößen), Behauen, Auffchneiven,
oder Trennen, auch Spalten, find die mehrften Haupt:
fehler fihtbar geworden, und folglich leicht zu entdeden.
Es haben daher diejenigen Seemächte fehr vecht, welche ihr
Schiffbauholz ſcharf ins Vierkant behauen auffaufen. Gie
fegen fich über das elende Vorurtheil hinweg, Holz bekommen
zu können, welches in der Saftzeit gehauen, und wovon viel
leiht die Borke geſchält worden ſein kann.
Sie gewinnen unſtreitig, bei der Ueberzeugung von der
Geſundheit und Reinigkeit, auh am Kernholze der Stücke, ge-
gen diejenigen Nationen, welche mit hundert verborgenen Fehlern
nur bewaldrechtetes (aus dem Gröbſten hehauenes ) Holz ver-
langen, um an den vier E>en noch die Rinde daran zu fer
ben, und davon auf die Fallzeit ſchließen zu können, welche
man doch wol ohne dergleichen Vorſicht beurtheilen kann, und
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