Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Vom Bauholze. 185 
Seitenwurzeln. Die abwechſelnd ſtehenden Blätter haben ganz 
furze Stiele, ſind auf einer Seite des Mittelnervens breiter, 
nach unten zu länger, alſo ſchief; übrigens elliptiſch gerundet, 
vorn zugeſpißt, am Rande doppelt geſägt, auf der obern 
Fläche rauh und dunkelgrún , auf der untern mit erhabenen, 
vom Mittelnerven ausgehenden Nerven durchzogen. 
Das Ulmenholz iſt in der Jugend gelblich - weiß, im Al- 
ter rôthlich - braun, geſle>t , geadert , oder geflammt. Das 
Splintholz ift gelblich = weiß. 
Das Holz ift hart, zähe, feft, feinfaferig, fchwerfpaltig; 
es wirſt fich nicht leicht, läßt ſi fpiegelglatt bearbeiten, und 
erhält dadurch ein gewäflertes Anfehen. ES wird vom Wurm 
nicht angegriffen, wirft fich fehr wenig, halt fib unter Waf- 
fer, wie das Eichenholz, und verträgt die Abwechſelung der 
Näſſe und Troniß beinah eben ſo gut. 
Gebrauch. Es ift überall wie das Eichenholz anzu- 
wenden, da es beinahe dieſelbe Güte beſißt. Da das Ulmen- 
holz wegen ſeiner großen Zähigkeit gewaltſame Stöße und Er- 
ſchütterungen aushält , ſo wird es zum Schiſſs- und Maſchi- 
nenbau, zu Pumpenkolben, zu Stellmacherarbeiten und A>er- 
geräthſchaften häufig angewandt. 
ß. Die Korkrüſter, kleinblättrige Rüſter, 
rauhe Ulme. 
Sie wird in 100 Sahren bis 100° hoch, hat elliptiſche, 
meiſt ungleichfeitige, am Grunde ungleich zugefpißste, doppelt fa= 
gezähnige, oben ſcharfe, unten auf den Adern- fein behaarte, 
harte, fteife Blätter. Sie hat Eorkartige, aufgerifjene Rinde, 
die oft der Länge der Aefte nach laufende flügelförmige Häute 
und Kämme hat. Sie erfodert einen Boden wie die Feld- 
rúſter. Ihr Holz iſt ſehr feſt, und kann, ohne ficy zu verzie- 
hen, große Laſten tragen. Man hält ſie für die vorzüglichſte 
Rüſterart. 
Gebrauch. Wie der der glatten Ulme. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
   
  
  
     
  
  
  
  
 
	        
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