188 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
daß jedoch eine allzu plößliche Veränderung der Farbe be-
funden werde. Die kleinen Spiegel zwiſchen den Faſern
müffen braun und glänzend fein, und ed dürfen überhaupt
feine Streifen oder gelbe Fle>e auf einer bearbeiteten Fläche
erſcheinen. «
»Am Säâgenſchnitt, oder wie es die Tiſchler nennen,
auf dem Herrenholze (gemeinigli<h wird es Hirnholz
genannt) müſſen die Faſern gleich lang, überhaupt aber
kurz ſein, und es müſſen nicht bald weiche, bald harte Stellen
kommen. Am allerwenigſten aber dürfen ganz ſchneeweiße,
matte Fle>e mitten im Holze liegen, welches ſonſt ſchon ein
offenbares Kennzeichen einer wirklih vorhandenen Fäulniß
und Aufhebung des Faſerngewebes dur<h vorhergegangene
Stodung der Sâfte und daraus entſtandene Gährung abgibt,
wie man öfters, fowol an alten ftarfen, als auh an jün-
gern fehlerhaften Buchen findet. Die fehr leichten Ein-
drüde folder Körper, die nach ihrer natürlichen Be:
Ihaffenheit fonft nicht fo hart, als Buchenholz be:
funden werden, zeigen niht weniger gewiſſe Fehler in
der Konftruftion und eine Schwäche der Holzfibern an;
dergleichen Stücke verlieren wenigſtens ſehr Vieles an der
dieſer Holzart ſonſt eigenen Elaſtizität. «
»Das Buchenholz läßt ſich ſehr Leicht bear-
beiten, ſolange es*no< grün-und-ſäftig ift:
es wird aber beim Austro>nen immer härter, und
ſtumpft alsdann die ſchneidenden Werkzeuge ungemein,
welches von den darin enthaltenen irdiſ<hen Theilen
herrührt. «
»Es behobelt ſich glatt genug, zeigt aber dabei
die kleinen Spiegel allezeit etwas erhaben und glän-
zend, da hingegen das übrige Gewebe der Faſern und
Zellen weit matter und leichter ausfällt, und keine ſolche
Politux , wie erſteres, annimmt. «
Gebrauch. Als Bauholz hat es keinen ſehr großen
Werth. Am zwe>mäßigſten wird es zu ſolhen Bauſtu-
en verbraucht , welche beſtändig unter Waſſer find, wie