Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

     
   
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
    
Dom Bauholze. 
3. B. zu Grund- und Spundpfählen, Schiffskielen u. f. w. Diefe 
Bauftüde müſſen aber aus dem friſchen Stamm geſchnitten 
und ſogleich verbraucht werben, weil fie fich fonft werfen 
und krumm ziehen; beſonders gilt Lebteres vom Halbholz- 
Hâufiger wird es zum Maſchinenbau, zu Stellmacher-, Drechs- 
ler, Bötticher-, Müller-, Stuhlarbeiten und andern oskono- 
miſchen Werkzeugen gebraucht, weil es nicht leiht aufreißt, 
und in kleine Stü>e getrennt und lange getrodnet, fich nicht 
mehr wirft. 
>» Hornbaum Weiß-, Hain-, Hagebuche. 
(Carpinus betulus.) 
Der gemeine Hornbaum, welcher in Deutfchland häu- 
fig vorfommt, gehört zu den niederftämmigen Baumarten. 
Sein Stamm iſ glatt und von grauer Farbe, gewöhnlich 
etwas gekrümmt, nicht rund, ſondern kantig gewachfen, 
und erreicht bei einer Wipfelftärfe von 6 biß 8“, eine Höhe 
von 18 bis 20°; der ganze Baum aber, welcher in 100 
Jahren ſeine Vollkommenheit erhält, eine Höhe von 30 bis 
50‘, Gefällte Stämme, 150 Jahr alt, lieferten noch voll- 
kommen geſundes Holz. 
Die ſtarke Pfahlwurzel geht oft 3“ tief, und die Sei- 
tenwurgeln breiten fich 6° weit aus. 
Die Blätter find 2%,” lang, 11,” breit, einförmig zu- 
gefpist, am Rande fehr fpikig gezähnt, unten glätter und 
hellgrüner, als oben. Sie ſtehen an kurzen, fein behaarten 
tielen, welche an der Baſis eine rôthliche, eiförmige 
Drüſe haben. Vom Mittelnerven gehen gleichlaufend ſtarke 
Rippen aus, wodur<h auf der Oberfläche Falten gebildet 
werden. 
Der Hornbaum verlangt eine tiefe, feuchte Dammerde, 
in welche ſeine Pfahlwurzel dringen kann, und eine nicht 
zu hohe und tro>ene, ſondern ſchattige Lage. In beftän- 
dig naſſem oder ganz trodenem Boden kommt er nicht fort. 
Das Holz iſ weißgelblih, nach dem Kern zu aber mehr 
oder weniger dunkelbraun. Es iſ fein und kurzfaſerig, ſehr 
  
  
 
	        
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