Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
Dom Bauholze. 211 
fahten, iſt ohne Grund; die ſcharfen Kanten ber geſchnittenen Latten 
önnen mit einem Schneidemeſſer, oder mit einem Beile leicht abgeſto- 
ßen werden. 
2 Schwamm: ober vindfhälige Bäume find 
folche, welche, der Stärke und Länge nach, zwiſchen Stark- 
und Mittelbauholz zu rechnen, und einen Anſa von Fäul- 
niß im Wuchſe haben. Sie ſind daher zu 36 bis 40° lang 
und 8 bis 10‘ ſtark anzunehmen. Es werden daraus die 
Lehmftaten zu den Windelböden und Fächern der Wände 
geſpalten; auh ſchneidet man fie in kurze Klöbe, und reißt 
aus den geſunden Stú>ken des Baums Dachſpließen zu Zie- 
geloächern; ingleichen werden die Dachſtô>e zu- den Rohr- 
und Strohdächern davon angefertigt. Ehedem wurden zu 
leßterem Behuf ganz junge Kienbäume, oder Haſeln- 
und Birkenauffhlag 4 bis 5 Fuß lang genommen, welches 
ven Holzanwuchs äußerſt hinderte. Außerdem, daß die je- 
ßige Anordnung, die Dachſiô>ke aus alten rindſchâligen Kien- 
baumen zu machen, zur Fortpflanzung des Laubholzes 
beiträgt , ſind dergleichen Dachſtöke auh am nüßlichften, 
indem man ſelbigen die gehörige Länge und Stärke geben 
kann, ſo daß ſie beſſer anzubinden ſind. Die rindſchâligen 
Bâume ſind mehrentheils eben niht durhweg ſchadhaft; 
wenn nun daraus das beſte Holz zu Dachſtô>en genommen 
wird, ſo ſind ſie weit dauerhafter, als jene von jungen Bâu- 
men, weil dieſe, wenn gleich die Borke abgeſchält worden, 
doch bald von den Würmern zerfreſſen werden. Die Kan- 
ten der geſpaltenen kienenen Dachſtô>e müſſen Übrigens, we- 
gen der umzuſchlagenden Bindeweiden, mit einem Schnei- 
demeſſer etwas abgerundet werden. 
Anmevrk. Die hier gemachte Eintheilung des Bauholzes nad) 
ſeiner Geſtalt und Größe, findet hauptſächlich nur bei den , in den Preu- 
Sifchen Ländern häufig vorkommenden Kiefern Statt. So iſt die Ein- 
theilung bei der: Fichte wieder anders. Da dieſe Unterſchiede jedoch 
nicht wefentlih und faſt in allen Ländern in etwas verſchieden ſind, 
ſo ſind hier weiter keine Eintheilungen aufgeführt worden. Ein meh- 
reres hierüber findet man in »Trieſt?s Handbu<h zur Berechnung der 
Baufoften«-und in »Wolfram’s Handbuch für Baumeiſter. « 
  
   
 
	        
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