Einleitung. XXI
ſtellen kann, Um aber keinen Fehler zu begehen, muß man
die Mühe nicht ſcheuen, wenigftens für fi, um fich den Zu-
ſammenhang der Sachen recht finnlich zu machen, Spezial-
Profile nach einem etwas großen Maßſtabe zu entwerfen,
welche ſelbſt bei der Ausführung nüblih ſein werden; z. B.
wenn zwiſchen Wänden, worin Thúren, Einheiz- Kamine und
dergleichen angebracht ſind, Treppen angelegt werden ſollen,
ſo wird man wohl thun, dieſe Wände beſonders im Aufriß
aufzutragen und danach die Treppen zu entwerfen, wodurch
Fehler, die man fonft nicht ſelten ‘in dieſem Stücke antrifft,
leichter vermieden werden können; ein Gleiches gilt von der
Vebereinanderftellung der Vorgelege, Führung der Schorſtein-
röhren und vielen andern vorkommenden Gegenſtänden; noh
beſſer iſt es, wenn man die deutliche Vorſtellung ſolcher Theile
durch Modelle bewirken kann , und hier wünſchte ih, daß ih
einem Jeden meiner Leſer zur Belehrung die bei meinen Vor-
leſungen gebrauhten Modelle mittheilen könnte, indem. ih
überzeugt worden bin, wie fehr fie zum deutlichen und faß-
lichen Unterricht beitragen. Ich habe mich aber begnügen müf-
fen, die Stelle derfelben durch die diefem Werke beigefügten
Zeichnungen, fo viel ald möglich, auszufüllen.
Die Gebäude auf dem Lande find nicht nur den Stúr-
men und dem Wetter auf allen Seiten ausgeſeßt , ſondern
viele müſſen ihres Gebrauchs wegen hohl bleiben, d. i. fie
Tonnen nicht mit vielen 'gegenftrebenden Scheidewänden durch-
zogen werden; fie find einem großen Drud der aufzufchüt-
tenden Vorrâthe , den Preffungen des ausgedroſchenen Ge-
treides, dem Angriff der Dämpfe vom Brauen, Brennen und
andern ‚wirthfchaftlichen Verrichtungen, auch der Fäulniß vom
Mifte unterworfen. Diefes Alles erfodert eine vorzüglich tüch-
tige Konftruftion diefer Gebäude, fowol im Ganzen, als in
ihren einzelnen Theilen.
Dieſen wichtigen Gegenſtand haben faſt alle Bücher,
welche die gemeine Baukunſt betreffen, keinesweges zum Haupt-
augenmerk, ſondern bloß die innere Einrichtung und das âu-
ßere Anſehen der Gebäude: