Bom Bauholze. 227
aufgetragen , tief in das Holz ein, ſo daß, wenn dieſer Anſtrih ſo oft
wiederholt wird, bis die Leßfe Lage auf der Oberfläche fisen bleibt,
Heine Riſſe und Sprünge des Holzes, der Feuchtigkeit noch Teineöwegs
den Weg in das Innere Öffnen; er ift überdem ein Mittel zur Abhaltung
des Wurmfraßes, gleidy den fetten und flüchtigen Delen überhaupt. «
» Wenn man dem tro>enen Holze einen Ueberzug von Steinkohlen-
theer geben will, ſo verfährt man am zwe>mäßigſten ſo, daß man den-
ſelben ſiedend heiß gemacht (jedoch nicht anhaltend gekocht, damit das
flüchtige Del nicht vor der Zeit aus demſelben entweiche) zuerſt ohne
alle Beimiſchung aufträgt , und erſt dann, wenn das Holz damit völlig
geſättiget iſt , demſelben, unter Zuſaß von Terpentinöl, noh einen ver-
di>enden Beiſaß gibt, z. B. Peh mit Ziegelmehl, um die leßten âu-
ßeren Anſtriche damit zu vollenden. <
» Ein anderer guter Ueberzug des tro>enen Holzes, beſonders für frei
ſtehende hôlzerne Säulen und Pfähle, wird dur<h den Anwurf mit Sand
hergeſtellt. Man úberſtreiht das Holz zuerſt mit di>em ODelfirniß (aus
Leinöl und Bleiglätte), und bewirft ſodann die Oberfläche mit feinem
Duarzfand. Nachdem diefer 'erfte Ueberzug froden ift, reibt man die Ober-
fläche ab, um den überflüſſigen „ in dem eingetro>neten Firniß nicht be:
feſtigten Sand zu entfernen; ftreicht hierauf die Fläche mit Firniß
von neuen an, bewirft fie neuerdings mit Sand, und wiederholt diefe
Operation drei bis vier Mal. Diefer Ueberzug hält fehe feſt, {hüßt
gegen die Beſchädigung voh Würmern und andern Thieren, und gibt
dem Holze ein vollkommen ſteinartiges Anſehen. «
» Der Holztheer ſteht in der Brauchbarkeit für den Anſtrich des
Holzes dem Steinkohlentheer bedeutend nah; denn der erſtere enthält,
außer dem Harze und flüchtigen Dele, noc eine bedeutende Menge
Eſſigſäure, welche weder duch Kochen, noch dur, Verdünftung an der
freien Luft entfernt wird. Daher tro>net dieſer Theer für fich fehwer
aus, und bleibt immer fehmierig; während bei dem Steinkohlentheer die
ammonialifche Feuchtigkeit, welche er enthält, in der Hiße und an der
Luft fi verflüchtiget. «
» Will man den Holztheer, ſtatt des Steinkohlentheeres, zum Ueber-
zuge des Holzes verwenden und brau<hbar machen, ſo muß man denſel-
ben in einem eiſernen Keſſel erhißen, und gepulverte Bleiglätte hinzu-
ſeßen. Dieſe fättiget die vorhandene Eſſigſäure, und macht die Mi:
hung tro>nend, «
» Sehr gut zum Anſtrih für Holzwerk iſt der Asphalt oder das
Judenpec<, welhes in Schweden, Frankreich, der Schweiz, Sachſen
u. |. w. gefunden wird. Zum Anſtrih wird derſelbe zerkleint und in
einem eiſernen Keſſel geſhmolzen, und das Holzwerk dann gewöhnlich
dreimal damit überſtrichen.
Die A>erbaugeſellſhaft zu Londen hat folgenden Anftrich für höl-
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