Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Vom Bauholze. 239 
graues Kochſalz hinzugeſeßt , und nachdem ſich diefes vollig 
aufgelöfet, der Anftrich mittelſt Mauerpinſel , deren Borſten 
mit Draht durchzogen ſein müſſen, dreimal heiß gegeben. 
Indeſſen wird es bei Bauhö!zern in allen Fällen gut ſein, 
die vom Wurme ſtark angegriffenen Stellen zuvor durch Weg- 
hauen davon zu entfernen, da dergleichen Stellen doch in 
ihrer Haltbarkeit zu ſehr gefährdet ſind, und es nur darauf 
ankommt, ſie ferner gegen Zerftörung ficher zu ſtellen. Bei 
ven Eiefernen Bauhölzern, welche harzigen fetten Kern beſi- 
ßen, hat man die Zerſtörungen des Wurmes weniger zu 
befürchten, da ſich derſelbe in ſoichen nur ſtets im Splinte 
wirkſam gezeigt hat. Eben ſo hat man in den mit Stroh- 
lehm umwundenen Deen -Sta>hölzern, welche jelbft vom 
Splintholze waren, den Wurm nicht gefunden. Häufig 
findet man ihn Dagegen überall, wo Holz von unbewegter 
Luft, welchem die Zirkulation durchaus ermangelt, umges 
ben iſ, namentlich bei den Deden und Dachbalfen (Spar 
ven) u. f. w., weshalb e8 namentlich bei den Dächern gut 
ift, fie mit Dachfenftern und Luftluken hinreichend zu ver: 
ſehen. Auch der Oelanſtrih, wenn er beſonders bei. alten 
Hölzern zuweilen erneuert wird, {üßt ſie gegen den Wurm. 
Eben fo würde eine Räucherung mit Schwefel den Wurm 
zu tódten vermögen; nur wird fie mit Beſchränkung nur 
da Anwendung finden, wo man den Raum, in welchem 
ſich diefe Hölzer befinden, ganz luftdicht verſchließen, und 
die Schwefeldämpfe Tage lang darin, ohne zu entweichen, 
anhalten und wirken laſſen kann. Der Organismus der 
lebenden Käfer, Würmer und dergleichen wird hierdurch 
bekanntlich völlig zerſtört, wie dies Mittel ſich auch nach 
den Erfahrungen bereits wirkſam zur Vertilgung der Wan- 
zen nebſt ihrer Brut erwieſen hat. 
  
  
  
   
 
	        
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