Vom Bauholze.
Fortpflanzung des Schwammes durch den Samen erſcheint
etwas problematiſch, und wird hiena<h kaum anzunehmen
nothwendig.
b. Mittel zur Vertilgung des Hausſhwam-
mes und zur Vorbeugung ſeines Entſte-
hens.
So wie Zugluft dem Gedeihen der meiſten Pflanzen
hinderlih und nachtheilig iſt, ſo ift die Luftzirkulation auch
dem Wachsthum des Schwammes durchaus hinderlih, Am
häufigften findet man ihn daher in den Lagerhölgern und
Dielen ſolcher Fußböden, welche unmittelbar auf vem Bo:
den ruhen, und nicht durch einen freien Luftraum von der
Bodenfeuchtigkeit ifolirt find. Ferner da, wo felbft ein Luft: A Na
raum vorhanden, derſelbe jedoh ganz von der äußern Luft MO 92
\ abgeſchloſſen iſ, ſowie auch da, wo das Holz unmittelbar
in Berührung mit feuchtem Mauerwerk liegt. Nur in lange
verſchloſſenen Zimmern, wo alſo die Luft nicht zirkulirt, wo
ferner die Feuchtigkeit zurüdgehalten wird, wo ſtets neue
Bodenfeuchtigkeit hinzutritt, die keine Ausdünſtung findet, M
tritt der Shwamm auch in den ſenkre<hten Wänden ein, und MY
dringt zuweilen ſowol aus den Dielen, als aus den Pane-
len, Holzſtielen und Brettverkleidungen frei hervor, indem )
er einen fauligen, durchdringlihen Geruch verbreitet. Am |
meiſten wählt er. feuchte Winkel. Die Erfahrung zeigt aber,
daß er auch in den Gebâlken der Dächer erſcheint, wozu es
weiter feiner Veranlaſſung bedarf, als daß das Dach Waſ-
ſer durchträufeln laſſe, welches die Bodendielung immerwäh-
rend beneßt, bis zu den Lehmſtaken dringt, und hier keine
Ausdünſtung findet, daher das Holzwerk durchdringt, und
deſſen Theile in faule Gährung verſezt. Da dergleichen
Dächer häufig wenig Luftluken haben, noh häufiger ſolche
felten geöffnet werden, fo iſt die Vegetirung des Schwam-
mes ſehr leiht möglih und aus dem Vorigen erklärlich. Jn
dieſem Falle geſchieht ſie aber nur im Holze, und wird nicht
durch eine ‘feuchte Mauer veranlaßt.