252 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien,
auch eine große Dice haben, da dieſes die Umſtände ſelten
erlauben.
Die bisher hiezu angewandten Maſſen waren hauptſäch-
lich : Thon, Lehm, feuerbeſtändige Salze, Pottaſche und Kie-
ſelerde.
Den Thon hat Glaſer in ſeiner Preisſchrift als Uehber-
zug empfohlen, und denſelben auf folgende Art angewendet.
Man nimmt Töpferthon, weicht ihn unter beſtändi-
gem Umrühren im Waſſer auf, und gießt, nachdem dieſes ge-
ſchehen , mehr Waſſer darauf. Hat fi) das Gröbere geſebt,
ſo wird die trübe Thonbrühe abgelaſſen, von neuem Waſſer
aufgegoſſen , und trübe, wie vorher, wieder abgelaſſen. Mit
dieſem Aufgießen und wieder Ablaſſen wird ſo lange fortge-
fahren, bis nichts mehr abgeſchlemmt werden kann. Der erfte
Niederſchlag aus dem trüben Thonwaſſer taugt nicht viel zum
Anſtrich , beſſer iſ der fpäter und nach mehreren Wochen nie-
dergeſchlagene Thon, Iſt dieſer geſchlemmte Thon ſehr zart,
ſo Enetet man zu demſelben ein Drittheil mittelmäßig gut ge-
ſhlemmten Lehm, wenn er weniger zart und fett iſt, und
nimmt die Hâlfte davon als Zuſa. Mit dieſer gehörig ver-
dünnten Miſchung wird das Holzwerk vermittelſt eines Pin-
feld überzogen. Zu wenig Thon macht ihn zu wenig brand-
ſhüßend, zu viel macht ihn aber zu ſprôde und leicht abſprin-
gend. Der dunkelrothe Thon ſoll der beſte, der weiße aber
der fchlechtefte zu dieſem Anſtrich ſein.
Dieſer Ueberzug gehört zu den billigſten feuerabhaltenden
Anſtrichen. Er dringt jedoch nicht tief ins Holz ein, bekommt
leicht Riſſe, und ſpringt auch leiht ab, in welchem Fall ex
alſo nur unvolllommen ſeinem Zwe> entſpricht.
Glaſer gibt in ſeiner Preisſchrift no< einen Ueberzug von
Roggen - Mehlkleiſter an, welcher mit gefchlemmtem Lehm im
Verhältniß wie 4:1 oder 3:1 vermiſcht werden kann. Beide
Theile müſſen gehörig dünn ſein, weil die Vermiſchung ſteifer
wird. Um das Abnagen durh Tauben u. |. w. zu verhüten,
ſchlägt Glaſer vor, einen Abſud von Wermuth oder andern
bittern Kräutern beizumiſchen.