Vom Bauholze. 269
zum Verſchieben, und hiemit dem zum Senken entgegenwirkt.
Um dieſes Verſchieben zu verhindern, und um ihnen
ſo viel als möglich die Tragbarkeit eines Balkens zu geben,
welcher ſo breit und hoch, als die über einander gelegten,
aber aus einem Stamm geſchnitten iſi, muß man fie durch
Verzahnungen, Keile und Bolzen zu einem Ganzen zu
vereinigen fuchen. Die Art, wie dieſes möglih zu machen
iſt, wird in der Folge bei den-Zimmerarbeiten gezeigt werden.
12.
Wird ein Balken unter irgend einem Winkel in ei-
ner lothre<hten Ebene aufgeſtellt, und es wirkt die Bela-
ſtung, an irgend einen Punkt oder nah irgend einem Ge-
ſeß vertheilt, lothrecht auf ihn herab (nicht normal auf feine
Länge): fo ift es hinſichtlich der relativen Feſtigkeit eben ſo,
als wenn ſie auf einen ganz gleichen horizontalen Balken,
aber nur von der horizontalen projektiven Länge, normal wirkte.
Der Beweis hiervon iſ , wie folgt:
Es ſei Fig. 77 AB der Balken, AC die Projektion,
a ſeine Lânge, und «. der Neigungswinkel. Jn D wirke
ein Gewicht P, in der Entfernung x von A mit der Trag-
barkeit des Balkens AB, und in E ein Gewicht y mit dex
Tragbarkeit- des Balkens AC im SlGwict lothrêécht
nD h?. 2.005.
herab; fo ifi nah 8 unter , y = ——
(a. COS.L—X COS.) X COS.«
nbh?a
(a—x) XCOS. N
Zerlegt man P in die Kräfte p und q, ſo iſt nur lebtere
die Kraft, welche mit der Tragbarkeit des Balkens AB im
Gleichgewicht iſt. Es iſ daher, nah 5, &, q = P cos. «
nbh?a nbh?a
= — oder P = — —ı
(a—x)x (a—x)x.cos.«
und hieraus geht hervor, daß P = y iſt.
Der geneigte Balken trägt alſo dieſelbe Laſt, welche
fein horizontaler Projektions- Balken unter übrigens glei-
chen Umſtänden tragen kann.
13.
Soll aus einem cylindriſhen Baumſtamm ein vierfan-