Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
"282 Zweiter Abſchnitt. Von den Verb indungsmateriatien. 
ſaß von 0,20 Thon, die mittleren nur von 0,15; bis 0,10 
und 0,06 iſt für diejenigen hinreichend, die ſchon einige 
hydrauliſche Eigenſchaften beſitzen. Vermehrt man den Zu- 
jaß auf 0,33. bis 0,40, fo löfet fi) der Kalk nicht mehr im 
Waſſer auf, gibt aber pulverifirt, und dann mil Waſſer 
beneßt, einen Teig, der unter Waſſer ſchr fchnell erhärtet. 
Iſt der Thon unrein, fo muß er vorher gefchlemmt 
werden; gebrannter Thon pulverifirt, in Verbindung mit 
dem Kalke, bringt dieſe Wirkung nicht hervor, deshalb er 
roh ſein muß. 
Gleichzeitig, als Vicat dieſe Verſuche in Frankreich an- 
ſtellte, beſchäftigte ſich au< der Profeſſor John in Betlin 
mit demſelben Gegenſtande auf einem entgegengeſeßten 
Wege, nämlich: durch bloße chemifche Analyſe: und wurde 
mit geringen Abweichungen ganz auf dieſelben Reſultate 
geführt, indem er durch einen Zuſaß von Thon und Kie- 
ſelerde den Auſterſchalenkalk in einen vorzüglichen Kalk 
verwandelte, der fowohl im Waſſer, als an der Luft vortreff- 
lich erhärtete. Er nahm alſo zwei Subſtanzen, während 
Vicat nur einer, nâmlih des Thons allein, ſi bediente. 
John erhielt einen ſehr guten magern Kalk aus einer Mi- 
ſchung von 100 Theilen Auſterſchalenpulver und ſehs Zhei- 
len Kieſelſand, oder 100 Theilen Auſterſchalenpulver mit 
5 bis 10 Theilen Lehm. Seine gekrönte Preisſchrift iſt zu 
Berlin 1819 bei Dunker und Humblot im Dru> er- 
ſchienen. 
Bergmann und Guyton ſchreiben die Eigenthüm- 
lichkeiten des hydrauliſchen Kalks mehreren Hunderttheilen 
Braunſtein, welche ſih darin befinden; Sauſſúre hinge- 
gen einer gewiſſen Verbindung von Kiefel- und Alagun- 
erde, und Déscotils ciner großen Menge von Kieſelerde zu. 
Vicat hält dafür, daß der Gehalt von Eifen und Braun- 
ſtein nicht weſentli nothwendig dazu ſei, wichtiger aber 
die von Sauffüre gefundene Verbindung mit Subſtanzen, 
die größtentheils aus Kieſel- und Alaunerde beſtehen. 
Der Ingenieur Beaucourt machte in den ab: 
  
	        
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