306 Zweiter Abſchnitt. Von den Verbindungsmaterialien.
verſchloſſen, das Feuer in den Feuerungen von neuem ange-
ſchürt, und der Schacht oben in der Gicht nachgefüllt und
mit einem neuen Berge Kalkſteine verſehen. Das Nachfüllen
geſchieht auh no< während des Brennens, weil der Kalkſtein
bei der Verwandlung in Kalk am Volumen abnimmt.
Das Kalkabziehen erfolgt dann alle 12 Stunden, wobei
8 Stunden lang nur zur eigentlichen Feuerungszeit , und 1%
bis 2 Stunden zum Kalkhängen, der Reſt aber zum Abziehen
angenommen wird. Der gewöhnliche Gewinn hiebei beträgt
etwa 12 bis 14 Tonnen, à 4 Berliner Scheffel.
Etwa alle 12 bis 14 Tage läßt man dem Ofen eine
Heine Pauſe von etwa 12 bis 24 Stunden, während wel-
cher alle Deffnungen an demſelben unten dicht verſchloſſen
bleiben.
Die Arbeiten geſchehen bei dieſem Ofen im Gedingelohn
durh 5 Arbeiter, von denen 4 bei Tage, und 1 nur des
Nachts beſchäftigt werden. Die 4 Mann bei Tage müſſen
das Brennen, Kalkziehen, Kalkverpa>ken, das Füllen des Ofens
und das Ankarren des erfoderlichen Torfs und Holzes beſor-
gen, von Denen jedoch 1 Arbeiter das Füllen des Ofens als
lein beſorgt, indem die Steine auf dem ſchon erwähnten eng-
liſchen Wagen mit Pferden bis zur Gicht des Ofens geſchafft
werden, mithin derſelle nur das Ausladen zu beſorgen hat.
Der Arbeiter zur Nachtzeit iſt mit dem Brennen beſchâftigt,
und muß den Kalk auf die Seite ſchaffen, oder in Tonnen
verpa>en, weßhalb dieſer öfters Eonfrollirt werden muß, damit
er nichts verſäumt.
Das Verkarren der Aſche beſorgt jeder Arbeiter ſelbſt,
und iſt Jedem derſelben eine beſtimmte Feuerung und der
dazu gehörige Kalkabzug und Aſchenfall überwieſen.
In der Regel giebt man dem erfahrenſten Arbeiter die
Auffiht über die anderen, ſo wie úber das Verya>ken des
Kalfs und über das Heranfkarren der Brennmaterialien.
Für die Tonne garen Kalk erhalten dieſe Arbeiter 1 Sgr.
7 Vf. , und haben daher, wenn in 4 Wochen 48 Züge, nur
?
zu 25 Tonnen gerechnet, ein tägliches Lohn von 15 Sgr