322 Zweiter Übfchnitt. Won den Verbindungsmateriatien.
des leßteren vom Kalke ausgefüllt werden, würde man fich
eines völlig troŒnen Sandes bedienen müſſen. Ein beſtimm-
tes Volumen dieſes Sandes würde man alsdann ſo lange
mit Kalk vermiſchen und durcharbeiten laſſen, bis das Vo-
lumen der Verbindung nicht vergrößert wird. Ein ange-
ſtellter Verſuch zeigte: daß ein Kubikfuß Steinkalk mit drei
Kubikfuß Sand tüchtig vermiſcht, denno< nur drei Ku-
bikfuß Mörtel gab.
Auf eine andere Art läßt ſi< die Menge des dem
Sande zuzuſeßenden Kalks ergeben, wenn man ein Gefäß
mit tro>nem loſen Sande füllt, und ſo lange Waſſer hinzu-
ſchüttet, bis der Sand nichts mehr aufzunehmen vermag.
Die Menge des zugegoſſenen Waſſers beſtimmt die Menge
des Kalks, jedoch etwas zu gering, da durch die Anziehung
des Waſſers und ſeine Flüſſigkeit, die der ſteife Kalkbrei
niht befigt, fich die Sandkörner mehr in einander fügen,
und im Ganzen einen geringeren Umfang einnehmen. Auch
laſſen ſich die Sandkörner, ſelbſt bei der fleißigſten Bearbeitung,
in der ſteifen Kalkmaſſe nicht in fo nahen Zuſammenhang brin-
gen, als dies bei dem Verſuche durch Aufgießen von Waſ-
fer zum Sande der Fall iſt. Da der Kalk immer einige
Beimiſchungen, als Kieſel- und Thonerde, enthält, und
zwar der magere Kalk in einem hohen Grade, ſo iſt es
auch in dieſer Hinſicht nôthig, dem Sande ein etwas grö=
Beres Volumen Kalk zuzufegen, als durd den obigen Ver-
ſuch gefunden wird.
Auch findet noch ein Unterſchied bei dem Mifhungsver-
hältniß darin Statt, ob der Sand aus tegelmäßigen, gleich
großen Körnern beſteht, oder mit kleinern Körnern unter
mengt iſt. Wenn Leßteres ift, fo werden die Zwiſchenräume
zwiſchen den großen Körnern dur die kleineren Körner
mehr verengt, und hat der Kalk alsdann nur ſchr enge
Zwiſchenräume auszufüllen und wird ein geringeres Volu-
men deſſelben erfoderlih. Hieraus folgt, daß man es als
eine gute Eigenſchaft des Sandes anführen kann, wenn
die Körner ſelbſt von verſchiedener Größe ſind.