328 Zweiter Abſchnitt. Von den Verbindungsmateriakien.
Verhältniß wie das Ziegelmehl, zugeſezt. I| er nicht ganz
\riſh, fo muß davon ein durch Verſuche zu beſtimmender
ſtärkerer Antheil genommen werden.
Der Kohlenſtaub, welchen Herr Loriot gleichfalls als
einen Zufaß empfiehlt, der aber auh wegbleiben kann, wird
ebenfalls in einer durch Proben zu beſtimmenden Quanti-
tat zugeſeßt. Auf das rechte Verhältniß des lebendigen
Kalks kommt Alles an: denn nimmt man mehr, als die
in dem gelöſchten Kalke befindliche Feuchtigkeit ſättigen
kann, ſo wird Feine vollfommene Vereinigung der Miſchung
entſtehen und der Mörtel brô>eln. Nimmt man weniger,
ſo wird nichts, als ein gewöhnlicher ſchwacher Mörtel her-
vorgebracht werden, wo der Ueberfluß von nicht fehnell ab-
ſorbirter Feuchtigkeit nad) und nach abgefchieden werden
muß, und folglich Riſſe entſtehen.
Herr Loriot gibt cine doppelte Anweiſung, um die-
ſen Mörtel zum Gebrauch zuzubereiten :
1. Man halte den gelöſchten Kalk, mit dem beigemifchten
Ziegelmehl, Sand und Kohlenſtaub in einem etwas
dünnern , breiartigern Zuſtande, als man den gewöhn-
lichen Mörtel bereitet, und feße dann, unmittelbar vor
der Anwendung, nah dem Verhältniß des Gebrauchs,
den gehörigen Antheil von gepülvertem lebendigen
Kalk, durch ſorgfältiges Einrühren, hinzu, hat fich aber
ſodann auch des Gemiſches augenblidlich zu bedienen;
oder
2. Man halte abgemeſſene Doſen der tro>enen Materien,
namlich des Ziegelmehls, lebendigen Kalkpulvers und
Kohlenſtaubes in Säden, oder andern tro>enen Be-
hâltniſſen, wohlgemiſcht in Bereitſchaft , laſſe dann den
gelöſchten Kalk zur Arbeitsſtelle bringen, und nehme
daſelbſt die Miſchung der tro>enen und feuchten Maſſe,
unmittelbar vor der Anwendung, vor, welches nöthi-
genfalls mit der Kelle von jedem Maurer geſchehen kann.
Herr Loriot hat von ſeinem Mörtel Gefäße gemacht,
folche, nach gehöriger Abtro>nung, mit Waſſer angefüllt,