332 Zweiter Abſchnitt, Von den Verbindungsmaterialien.
tigen priömatifchen, oder auch eines runden Gtahlftäbcheng,
an deſſen oberem Ende, zur mehreren Befchwerung, ſi ein
angegoſſener Bleiklumpen befindet.
Ueber den Einfluß des Miſchungsverhältniſſes des Kalks
und der übrigen Beſtandtheile des Mörtels gibt Vicat Fol-
gendes an:
Wenn man einerſeits einen ſchr magern hydrauliſchen,
und andrerſeits einen ſehr fetten gemeinen Kalk nimmt, um
mit demſelben Traß-' und einen jeder der beiden Kalkarten
gleich fetten Mörtel zu bilden, fo hat die Erfahrung gelehrt,
daß man ein verſchiedenes Mifchungsverhältnig annehmen
muß. Derſelbe Fall tritt in Hinſicht des Miſchungsverhält-
niſſes der verſchiedenen Traſſe mit einer und derſelben Art
Kalk ein.
Der größte Widerſtand oder Erhärtung findet für gemei-
nen fetten Kalk zu 0,50 bis 1,00 Theilen, mit Sand zu
1,00 Theilen und Ziegelmehl zu 1,00 Theilen Statt, doch fo,
daß die Quantität Kalk näher an 1,00, als an 0,50 Theilen liegt.
Nimmt man bloß Ziegelmehl, fo findet der größte Wider-
ſtand bei dem Verhältniß von 1,50 bis 1,00 Theilen Kalk
zu 2,00 Theilen Ziegelmehl Statt, doch ſo, daß die Quantität
Kalk nâher an 1,00 Theilen, als an 1,50 Theilen liegt.
Bei dem hydrauliſchen Kalk erhält man aus 1,00 Thei-
len durch Eintauchung gelöſchten Kalkſtaubes kaum 0,60 Theile
Weißkalk, wenn er im Waſſer aufgelöſt und zu einem Teig
gebildet wird. Für einen mittleren hydrauliſchen Kalk ſind
für die größte Feftigkeit ziemlich nahe 1,00 Theile Kalk nö-
thig. Je magerer der Kalk wird, je weniger fremde Beimi-
(hung ift nöthig. Es folgt hieraus, daß man zu allen Waſ-
ſermörteln von gemeinem fetten, oder auch von mittlerem hy-
drauliſchen Kalk lieber zu wenig, als zu viel Kalk nehmen
muß.
Ueber den Einfluß der Löſchungsarten gibt Vicat Fol-
gendes an.
Die Ark, wie der Kalk gelöſcht iſt, äußert einen ſolchen
Einfluß auf die Härte des Mörtels, daß fie in gewiſſen Fäl-