Bom Kitt. 351 
dur< eine Lage von 2 bis 4 Schichten feſter Klinkerſteine, 
die mit dieſem Cement vermauert würden; 
B) zur Wölbung von kühnen oder großen Bogen und Gewölben, 
die mit der Zeit dem Einregnen ausgeſeßt werden können, 
wozu man \i<h des Gipſes niht bedienen will, um ſelbſt in 
ſolhen Fällen ihre längere Erhaltung nicht zu gefährden ; 
C) auf das Abpugen von feuchten Mauern, woran der gewöhn- 
liche Mörtel niht haftet. 
Ueber die Koſtbarkeit des engliſhen Cements enthält der Be- 
richt Folgendes: 
Das Bufhelfaß koſtet hier 10 bis 11 Rthlr., wofür man 350 bis 
370 Pfund Cement erhâlt , mithin koſtet das Pfund , einſchließlih der 
Verarbeitung des Mörtels, im Durchſchnitt wenigſtens 1 Sgr. Zu 
einem Preußifhen Kubikfuß Cementmörtel find 36 X 1% = 45 
Ouart zu 2 Pfund 18 Loth bis 2 Pfund 25 Loth erfoderlih, dies 
gibt 115 bis 125 Pfund, alſo 3 Rthlr. 25 Sgr. bis 4 Rthlr. 5 Sgr. 
Rechnet man nun auch, daß dieſer Cement in London nur die Hälfte 
koſtet, und bei eigener Gewinnung für denſelben Preis zu beſchaffen 
wäre, fo Eoftet doch der Kubikfuß nahe an 2 Rthlr., bei welchem Preiſe 
nur in ſeltenen Fällen Anwendung davon gemacht werden kann. 
IV. Vom Kitt. 
$. 135. 
a, Allgemeine Bemerkung. 
Als Bindemittel in großen Maſſen angewendet, nament- 
lich zur Verbindung der Bruch» und Werkſteine und der 
Mauerziegel, iſt der hydrauliſche Kalk und der engliſche Ce- 
ment vollkommen hinreichend. Sofern jedoch der Kitt als 
ein Mittel, um Fugen zu verſtreichen , oder einzelne Steine 
oder Bauſtúke an einander zu binden, erfoderlih, und als Bau- 
material für einzelne Baugewerke üblich iſ, auh theilweiſe 
den Bedingungen der Feuerbeſtändigkeit entſprechen , und auch 
zu Holz , Metall und anderem Materiale als Bindemittel 
nothwendig wird; ſo folgen hier die verſchiedenen Arten der 
Zuſammenſeßung zu den Kitten.