Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Bom Kitt. 353 
Wird vieler Kitt gebraucht , ſo kann eine Portion von 
26 bis 30 Pfund zugleich zubereitet werben, Es muß nicht 
mehr in voraus gemacht wérden, als man in zwei bis drei 
Tagen zu verbrauchen gedenkt. Macht man indeſſen einen 
Vorrath auf 8 bis 12 Tage, oder würde man an dem Ver- 
brauche gehindert ; ſo muß der Kitt, mit feuhtem Papier um- 
ſchlagen, an einem friſchen Orte aufbewahrt werden , damit 
derſelbe keine Rinde befommt. 
Beim Verkitten des Mauerwerks müffen die Steinfugen 
von aller Näſſe abgetro>net fein; jedoch werden die Fugen 
vor dem Einſtreichen des Kitts einigemal mit Oel, vermittelſt 
eines Pinfels, ausgeſtrichen, und ſodann der Kitt mit hölzer- 
nen oder eiſernen Spateln mit Gewalt ſo tief als möglich 
eingepreßt. 
Entſtehen in den erſten Tagen nach dieſem Einſtreichen 
kleine Riſſe, ſo müſſen ſelbige mit Del beſtrichen und von 
neuem zugedrü>t werden. 
Sn acht Tagen pflegt Alles tro>en zu ſein, und nach 
Jahr und Tag iſt dieſer Kitt feſter, als der Stein felbft. 
Haben diefe Werkftüde, oder andere Steine, eine graue 
oder röthliche Farbe, ſo kann man dem Kitte , “dur< Zuſaß 
von etwas Schwärze oder Bolus, das nämliche Anſehen 
geben, 
3, Auf ähnliche Art, nur mit weniger Mühe zubereitet, be- 
dienen fih die Steinmeken folgendes Kittes. Man nimmt dem 
Gewichte nach: 
8 Theile fein gepulverte Silberglätte oder Mennig, 
4 —  Biegel- oder Chamotmehl. 
Ynmerk Wenn es nicht beſonders bemerkt ift, fo bezieht fich 
»&heil« immer auf den Raum, niht auf das Gewicht. 
Das Gemenge dieſer Subſtanzen wird mit Leinölfieniß 
zufammengearbeitet. Bevor es in die Steinfugen eingetragen 
wird, müſſen ſolche zuvor 2 bis 3mal mit heißem Leindl-Fir- 
niß getränkt werden. 
Die Steinmeßen nehmen gewöhnlich noh 1 Theil Glas- 
Gilly, Landbaukunſt. 1. 23 
  
  
  
    
  
  
  
 
	        
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