Vom Kitt. 36L
6. Käſekitt.
Ex wird von den Tiſchlern vorzüglich zu dem Verbin=
den des der Feuchtigkeit ausgeſeßten Holzwerks gebraucht.
Er beſteht aus 4 Theilen friſcher ungeſalzener Käſemaſſe,
und 3 Theilen ungelöſchten pulveriſirten Kalk. Den Käſe.
rührt man in kochendem Waſſer zu einem zähen Schleim,
bringt ihn dann auf einen warmen Reibeflein, auf wel=
chem man ihn mit dem Kalkputver vermiſcht und zu ei-
nem zähen Leim bearbeitet.
$. 141.
g. Bom Feuer: oder heißen Kitt.
1, Ein guter Feuer- oder heißer Kitt für Steine wird
folgendermaßen zubereitet:
Man nimmt 24 Loth Kolophonium oder Pech, 3 Loth
gelbes Wachs, 2 Loth Terpentin, 1 Loth geſtoßenen Maftir,
1 Loth Schwefel und eine gute Handvoll Ziegelmehl.
Diefe Maffen werden in einem Topfe oder Grapen
auf dem Feuer zerlaſſen und fleißig umgerührt. Wenn diez
ſer Kitt ſogleich gebraucht werben ſoll, ſo müffen die Fugen.
mit glühenden Holzkohlen oder mit einem darauf gelegten
ſtarken glühenden Eiſen heiß gemacht werben, und fo wird
die Maſſe glühend eingegoſſen.
Man kann daher dieſen Steinkitt nur allein bei platt=
liegenden Steinen, als bei Baſſins, Waſſer - Reſervoirs
u. dergl. anbringen. Er wird gleich hart, ſo daß der über:
ſtehende weggemeißelt werden muß.
Von dieſem Feuerkitte kann man auf viele Jahre Vor-
vath machen, foldhen in Stüden aufheben, und beim®e-
brauch ſo viel abſchlagen und fchmelzen, ald man benöthigt
iſt.
2. Ein anderer Steinkitt.
Man \{melze 1 Pfund weißes Pech im irdnen Ge-
fäße, {hütte 1 Pfund gepulverte Steinkohlen hinzu, und