Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
364 Zweiter Abſchnitt. Von den Verbindungsmateriarien, 
Anmerk, 1. Ein Mehreres über Kitt findet man in folgenden 
Werken: 
Gründliche Anweiſung, die beſten und haltbarſten Kitte für metallene, 
ſteinerne und hölzerne Geräthſchaften, als u, f. w. Quedlinburg und 
Leipzig, 1826, bei Gottfried Baſſe. 
Marfhall’s erfahrener Kittkünftler, oder Anweiſung, die bewähr- 
teſten Steinkitte und Mörtel zu bereiten u. ſ. w. Leipzig , im Witeraris 
ſchen Centralcomtoir. 
Ferner : 
In Dinglers polytechniſhem Journal, Jn » Handwerker und Künft: 
ler Fortſchritte und Muſter. « 
In Stieglig Encyklopädie der Baukunſt, 2ter Theil, und in 
Krünis Encyklopädie, Art. Kitt, ingleihen im 12ten Bande 
Art. Fenſterkitt. 
2. Der Herr Bauinſpector Sahs erwähnt in mehreren ſeiner 
Shriften der von ihm ſogenannten Mörtelſteine, welche aus gewöhnli- 
hem Mörtel , Kalk mit Sand vermiſcht, geformt und wie gewöhnliche 
Steine geſtrihen werden ſollen. In feinem Buche über Anfertigung 
von Bauanſchlägen rühmt er dieſe neue Erfindung Jedermann an, und 
empfiehlt ſolche in Tabellen über Gebrauch und Preiſe, als ein gangba= 
res Baumaterial, Er hat dieſe Steine zuerſt bei dem Wiederaufbau 
ſeiner hon Seite 67 erwähnten eingeſtúrzten Lehmmauern um die 
hieſige Pulverfabrik angewendet, um die von dem alten Lehme wieder 
aufgetragene Maſſe auf beiden Seiten damit zu verxblenden. Außer 
dieſer Anwendung iſt keine weitexe hieſelbſt bekannt geworden. Um 
iedod) felbft für die angehenden Baukünſtler die Gefahr von dergleichen 
Mißgriffen zu zeigen , bedarf es wol noch kaum der Auseinanderfegung, 
daß der Mörtel nur ald Verbindungs: Material der Steine angewendet 
werden darf. Nur in dünnen Lagen geht er eine Erhärtung und Ver- 
bindung mit den Steinen, zwiſchen welhe er gefügt wird, ein. Als 
alleinige dic angehäufte Maffe, erhärtet er nur außerhalb in der Ober: 
fläche, im Innern bleibt ee dagegen ſtets körnig, loſe und leiht zer- 
reiblih, und geht keinen Prozeß der abſoluten Erhärtung ein. Dies 
zeigt ſich auch bei der hergeſtellten Sachsſhen Mauer , von welcher der 
Verfertiger noh ironiſh den Vortheil anführt , daß dieſelbe nun keines 
Pußses mehr bedürfe, da die Mörtelſteine doh den Stein und den Ab: 
pus zugleich bildeten, Wo bleibt aber die erſte Aufoderung, die So- 
lidität, bei einem Bauwerke, wenn man keine harte Körper zur Bil 
dung deſſelben anwendet. 
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