Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bom Giyſe. 371 
erhärtet, pflegt man denſelben zu den äußern Zierrathen der 
Gebäude etwa mit Y Kalkmörtel, der aber mit feinem Sande 
zubereitet ift, zu vermifchen, damit der Gips- oder Studatur- 
arbeiter Zeit gewinne, die Bierrathen in der angefragenen 
Maſſe auszuarbeiten, ehe ſelbige erhärtet, welches bei bloßem 
Gipſe in 15 Minuten vollkommen geſchieht. Gerohrte De- 
den und Stubengefimfe können zwar bloß mit Kalkmörtel 
angefertigt werden ; es iſt aber beſſer, wenn dem Mörtel zu 
dergleichen fehwebenden Anwürfen, des fchnellern Bindens we- 
gen, etwas Gips zugefeßt wird, wobei aber die oben gege- 
bene Regel nicht außer Acht zu laſſen iſ , niht mehr derglei- 
chen mit Gips vermiſchten Mörtel zuzubereiten, als man etwa 
in Zeit von einer Stunde zu verbrauchen gedenkt, weil der- 
ſelbe ſonſt zu ſteif wird. 
Man braucht ſodann : 
Zu einer Quadratruthe De>e, wenn auf Lehmfachwerk und 
úber die Balken weggerohrt wird, als Zufak zum Kall- 
mörtel 2, Schfl. Gips. 
Zu einer Quadratruthe auf Schalung gerohrt 
15 » Y» 
und zu ‘200 laufende Fuß Stiele, Riegel, 
Rahmen oder Balken 2/5 H 
Der Gips ift außerdem ein vorfreffliches Mittel, eine 
{dne Glätte und Feinheit in den Pugarbeiten hervorzubrin- 
gen, daher er beſonders in innern und zu koſtbareren , mühſa- 
meren Arbeiten gebraucht wird. Wenn man beſonders zu 
recht faubern Arbeiten ſich die Mühe nimmt, den Gips in 
einem Keſſel ( tro>en) über dem Feuer zu erhißen , wobei 
er förmlich, wie kochend, aufwallt , fo gewinnt er an Feinheit 
und Feſtigkeit außerordentlich. 
Mit Vortheil bedient man ſich in Frankreich des Gipſes 
auh als Beimiſchung zu feinen Kalkweißen; worüber z. B. 
in der Encyclopédie économique (Yverdon 1770. 8.) 
Artik, Blane, Anweiſungen gegeben werben. 
Anméerk. Die geſammten Schriften über Gips find in Roſen- 
thals Technologie angeführt. 
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