Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
384 Zweiter Abſchnitt. Won den Verbindungsmateriafien, 
den Mauern verbleibende hohle Raum nah und nach, fo wie 
die Aufmauerung geſchieht , mit Thon ausgefüllt und mit böl- 
zernen Stampfen feſtgeſtampft. Die Abde>ung der Umfaſ- 
ſungsmauern und der dazwiſchen liegenden Thonſchicht geſchieht 
dann, wie gewöhnlich, mit einem Steinpflaſter, oder mit 
Dedfliefen. 
In ahnlicher Art wird auch verfahren, wenn Kellerräume 
gegen das Eindringen von Grund- oder Quellwaſſer geſchüßt 
werden ſollen. Es wird nämlich auf ein vorher gelegtes doy- 
peltes Grundpflaſter die Kellerſohle mit einem 8 Zoll hohen 
Thonſchlage belegt , und nach einem Kreisſtü>e von den Sei- 
ten nah der Mitte konkav ausgehöhlt. Hierauf wird ein 
Pflaſter in Cement von einer flachen und einer hochkantigen 
Steinſchicht, nac) einer gegebenen Chablone, fo gelegt, daß es 
ein umgekehrtes Gewölbe bildet. Dieſe Wölbung iſ noth- 
wendig, damit die Kellerſohle dem Dru>e des Grundwaſſers, 
welcher ſich von unten nach oben äußert, gehörig: wiberftehen 
kann. Alsdann wird in einem Abſtande von etwa 6 Zoll 
von den Außeren und inneren Kellermauern eine innere Ein- 
ſaſſungsmauer von 11% Stein in Cement, bis zur höchſten 
Standlinie das Waſſers errichtet, und der dazwiſchen verblei- 
bende Raum ebenfalls mit einem Thonſchlage ausgefüllt und 
gut gedichtet, ſo daß der Thon in der Sohle, ſo wie in den 
Umgebungsmauern, eine zuſammenhängende Abſchlußlage bildet. 
Dieſe Einrichtung hat \i< neuerli< als ganz entfpre= 
chend hier bewährt. 
Anmevrk. So ſehr ih auch die praktiſchen Kenntniſſe des verſtorbenen 
Hrn. Manger ſhâte, fo aweifle ih doh aus obigen Urſachen an dem 
glüŒlichen Erfolge ſeiner Angabe, S. 80 der ókonom. Bauwiſſen- 
ſhaft: »daß es hinreichend ſein ſollte, um an Orten, welche öftern 
Ueberfhwemmungen ausgefest find, waſſerdichte Keller zu machen, nur 
die Mauern ringsum, wenigſtens einige Fuß nach innen zu, ſtati mit 
Mörtel, mit lauter Thon zu mauern , und ſolche ſchräg oder anlaufend 
zu machen, damit ſie eben ‘auf gedachter innern Seite, fo hoch ungefähr 
das Waſſer ſteigen möchte, noh mit einem 6 bis 8 Zoll ſtarken lehnen- 
den Ueberzuge von Thon verſehen werden können. « 
Hiedurh, ſagt Herr Manger, und auh Herr Meinert in ſeiner 
      
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
	        
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