390. Dritter Abſchnitt. Von den Metallen im Bauweſen.
produzirt. Alsdann folgt Schweden, welches von der
Natur mit ſehr reichhaltigen und von großer Gúte vorfind-
lichen Eiſenerzen ausgeſtattet iſt, und 124 Million Zent-
ner produzirt. — In Frankreich und Oeſtreich wird in
jedem ungefähr 1 Million Zentner produzirt; in Preußen
über !4 Million.
Unter Eiſen ſoll hiena< immer das reine Metall,
oder das reinſte Stabeifen verftanden werden; Roheiſen
und Stahl find fehon für fich ſelbſt Verbindungen des Ei-
ſens mit andern Körpern, wozu vorzüglich die Kohle ges
rechnet werden kann.
B. Haupt-Eigenſchaften des Eiſens.
gar:
1. Farbe des Eiſens.
Am zuverläſſigſten wird die Farbe des Eiſens auf der
friſchen Bruchflähe erkannt. Die eigentliche Farbe des
Stabeifens iſ lichtgrau, mit vollkommen metalliſchem
Glanze. Je mehr fich die Yichtgraue Farbe mit gleichzeitig
zunehmendem ſtärkern Glanze in das Weiße, oder mit
gleichzeitig abnehmendem Metallglanze ins Dunkle zieht,
deſto {lechter iſt die Beſchaffenheit des Eiſens. Eine ſehr
helle Farbe mit {hwachem Glanze, und eine gräulich-weiße
Farbe mit ſtarkem Glanze, bezeichnen daher gutes Eiſen;
helle Farben mit ſehr ſtarkem Metallglanze dagegen ein
verbranntes Eifen, wenn die Farbe ins Bläuliche ſpielt;
oder ein in der Kälte leicht zerfprengbares Eifen, wenn die
Farbe ganz weiß iſt, ſo wie dunkle Farben mit fehwachem
Metallglanz ein in der Hiße brüchiges (rothbrüchiges), und
bei noh größerer Abnahme des Glanzes ein zu mürbes
(faulbrüchiges, oder auch rohgefriſchtes) Eiſen anzeigen.
Die eigenthümliche Farbe des Stahls ift gräulich-
weiß, aber niemals ins Blâäuliche, ſondern ins Weiße über-
gehend, mit vollfommenem Metallglanz, doch nicht {ſtark