368 Dritter Abſchnitt. Won den Metallen im- Bauweſen.
gold oder Goldſchaum zur Vergoldung architektoniſcher Glie-
der und Verzierungen gebraucht. Man unterſcheidet fol-
gende Goldblattſorten :
1) Feingold, 2) Süßhalbgeſchlagen, 3) Hochhalbgeſchla-
gen, 4) Mittelhalbgeſchlagen, 5) Breitgold, 6) Franzgold,
7) Babrifgold, 8) Bwilchgold.
Echte Vergoldung nennt man diejenige, wo die aus
dem feinſten Golde geſchlagenen Blätter auf Holz, Stein,
oder Gips gebracht, alsdann aber durch die Politur glän-
zend gemacht oder glatt gelaſſen werden; unechte Vergol-
dung, wenn die aus Silber geſchlagenen Blätter nah dem
Auftrage auf Holz mit einem ſogenannten Goldfirniß über-
tragen werden, der entweder polirt wird, oder matt bleibt.
Eine andere Art der Vergoldung von Metallgold iſ
die, wo die Blâtter aus geſchlagenem gelben Metall be-
ftehen; fie widerſteht aber weder den Einwirkungen der
Luft, noch gewährt fie eine lange Dauer, und wird nur
zu Verzierungen bei Feſtlichkeiten 2c. auf kurze Zeit dien-
licher Gegenſtände angewendet.
Die Vergoldung auf Holz, Stein oder Gips erfodert ent-
weder einen Waſſer- oder einen Oelgrund. Die Vergoldung
auf Metall wird nur mit einem Polirſtahl glatt aufgedrü>t,
dann wird das belegte Metall geglüht, wobei fich das Gold
genauer damit vereinigt, und nachher mit dem Polirſtahle
geglättet wird. Eifen polirtt man nach der Vergoldung
und dem Glühen mit Jaspis.
Die Delvergoldung gebrauht man an ſolchen Orten
und zu fol<hen Sachen, die der freien Luft und Witterung
ausgeſeßt find.
Die Waſſervergoldung auf Leimgrund erfodert Ind
Zubereitung, auch mehrere Kunſtfertigkeit; kann aber we-
der Regen, noch ſonſtige Nâſſe vertragen, verdirbt leicht, und
dad Gold fpringt ab. Die Delvergoldung behält größten-
theils cinerlei Anſehen, dagegen die Waffervergoldung glänz
zender und matter darzuſtellen iſ, und mehr Schatten und
Reflexe bildet. Alle Vergoldungen erfodern, bevor man die