Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
   
   
    
   
  
  
  
   
   
  
    
   
    
  
     
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
     
Vom Golde und Silber. 474 
Das Verfahren bei der matten Vergoldung auf Oel- 
grund iſt folgendes. Wenn der zu vergoldende Gegenſtand 
gegründet ift (wozu man ſih des mit Leinôl abgeriebenen, 
mit Silberglätte daruntergemiſchten und nachher mit 
Leinól, Malerfirniß und etwas Terpentindl umgerührten 
Bleiweißes bedient), und dieſer Grund dann mit einer 
Flüſſigkeit, die aus feinem, kalcinirten, mit Malerfirniß 
und etwas Terpentindl abgeriebenen Bleiweiß bereitet iſt, 
in der Geſtalt einer verdi>ten Tinte, drei - bis viermal 
überſtrichen iſ , To überzieht man dieſe froŒen gewordene 
Tinte mit einem durch ein feines Tuch gepreßten, zu An- 
fang dieſes Paragraphs beſchriebenen Delgrunde, und ver- 
fährt dann mit dem Vergolden ſelbſt ſo, wie bei der Ver- 
goldung auf Leimgrund angegeben iſt. Gegenſtände , die 
der freien Luft ausgeſebt find, erhalten nah der Vergol- 
dung keinen Firniß, weil ſie ſi< ohne ſolche beſſer hält, 
und weil, wenn die Sonne auf den Firniß wirkt, die Ver- 
goldung das Anſehen erhält, als wenn es mit Scheidewaſſer 
geäht wäre; wogegen Oelvergoldungen innerhalb der Gebaude 
mit einem Firniß überſtrichen werden , wenn ſolcher . mit 
Weingeiſt zuvor erwärmt iſt. Von dem Ueberziehen dieſes 
Firniſſes hângt die Schönheit der Oelvergoldung ab. 
H. Vom Silber. 
Das Silber wird ähnlich, wie das Blattſilber, ZUx 
Verſilberung architektoniſcher Verzierungen und Felder, doch 
ſeltener gebraucht, da es fi) im Freien ſehr wenig hâlt 
und leicht grau wird. 
Es gibt folgende Arten Silberblätter: 
1) Das Schwertfeger-Silber, 2) das ordinäre Gilber, 
3) das Kleinfilber. 
Es wird ebenſo, wie das Blattgold, auſgetragen und 
erfodert einen hellen, weißen Grund. 
Wenn man einer Belegung mit Silberblättern eine 
Goldfarbe geben, oder eine unechte Vergoldung erhalten 
  
  
  
 
	        
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