Von den Steinen im natürlichen Zuſtande. 15
und verwittert leiht. Seine Farbe iſt hellgrau, weißlich
und bläulich, oft mit etwas gelben Adern und Fleden ver:
miſcht. Jm Innern der Gebäude iſt er zu den feinſten
Verzierungen brauchbar, da er ſehr leicht zu ſchneiden, leicht
und fein zu bearbeiten iſt. Große Laſten trägt er jedoch
nicht ſicher, ohne zu zerſpringen.
4, Der Bruch bei Kirchleitern. Der Stein iſt von mit-
telmäßig feſtem, gleihmäßig dichtem Korne, und leicht zu
bearbeiten. Die öfters darin enthaltenen Blaſen find
nachtheilig, wenn Waffer in dieſelben dringt und friert,
ſonſt widerſteht er der Witterung und iſt zu allen Theis:
len der Gebäude zwe>mäßig anzuwenden; nur ſteht er
nicht im Feuer.
b. Rother Kieſelſandſtein, oder eiſenſhüſſiger
Sandſtein.
Das Bindemittel der Kiefelfandfteine iſt ein eifenfchüf-
ſiger Thon. Seine Farbe ift gewöhnlich braun, oder pfir-
ſichroth , zuweilen ins Gelbe fallend. Er iſ grob und fein-
körnig, hat einen ſandigen Bruch und iſt im Allgemeinen nicht
ſo feſt, als die hellen Kieſelſandſteinarten. Einige ſehr fein-
körnige ſind- jedoch von fehr großer Härte. Er enthält oft
Glimmer, große Neſter von rothem Dhoneiſenſtein, zuweilen
bituminöfen Mergelſchiefer und verſteinertes Holz. Er iſt
ſchwieriger zu bearbeiten, als der helle Sandſtein, iſt ſpröde,
im Freien nicht ſehr dauerhaft, und zieht aus der Luft Feuch-
tigkeit an. Beſtändig unter Waſſer, wo er vom Froft nicht
leidet, iſt er dauerhaft ; im Feuer ſpringt er jedoch ſehr leicht.
Die gelbkörnigen halten ſih am fchlechteften, und ziehen Waf-
ſer aus der Luft an.
Er kommt in allen Ländenn vor. Man findet ihn hau-
fig in der Gegend um Heidelberg, bei Darmſtadt am Speſſart,
im Manöfeldifchen, im Stollbergifchen, in Böhmen, in Tyrol,
in den Bogefen, um Petersburg u. f. w. Als Bauſtein zu
Duadern bearbeitet, wird er haufig benußt, auch zu Zreppen-
ftufen, Sohlbänfen, Futtermauern, Radeſchwellen, Prellpfählen;