Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Erſter Abſchnitt. 
Bei Architraven, Thúr- und Fenſterſtürzen, und allen ho- 
rizontalen Ueberde>ungen, müſſen die Lager horizontal fein. 
Bei Geſimſen, Brü>ken, Brüſtungen, Schälungddedplatten 
und allen unbede>ten Sandſteinen gilt daſſelbe; denn es würde 
ſonſt der Regen von oben in die Ablöſungen eindringen, und 
den Stein im Winter durch Froft bald zerflören, wenn er 
aufs Haupt geſtellt wäre. 
Den Sandſteinen kann man durch einen Anſtrich von 
Oel oder Oelfarbe im Freien eine größere Dauer geben, in- 
dem hierdur<h das Eindringen der Näſſe, und ſomit das Zer- 
ſtôren des Steins dur< Froſt verhindert wird. Die Löcher 
und Blaſen des Steins werden, ehe der Anſtrich aufgetragen 
wird, mit Oelkitt (Glaſerkitt), oder einem andern guten Kitt, 
zugekittet. Sollen die Steine bloß geölt werden, fo wird 
daſſelbe heiß gemacht, und 2, 3 bis 4 Mal mit einem Pinſel 
aufgetragen. Zu beobachten iſt hierbei, daß der Stein vor- 
her von jeder Art Schmuß gereinigt und gut ausgetro>net 
fein muß. Zu jedem Anſtri<h muß man ferner nicht kalte 
oder naſſe Witterung, ſondern warme Tage wählen, indem 
dann das Del tiefer in den Stein dringt. 
Der Delanftric) wird heiß genommen, und zu dem Oele 
miſcht man möglichft wenig Sarbeftoff, indem die Sonne bei zu 
vieler Farbe die Maſſe körperlich trodnet, und das Abblättern 
veranlaßt. Auch muß man nicht zu viel Oel auftragen , weil 
bei einer Weberfättigung die Farbe des Steins ein fehlechtes, dun- 
feles Anfehen erhält Bur mehreren Erhaltung des Sandſteins 
ift ein wiederholter Anftrich nach einer Reihe von Jahren ſehr 
empfehlenswerth. 
Man kann auh die geölten Sandſteine mit der Kalkfarbe 
des übrigen Mauerwerks überziehen, welches da vorzüglich an- 
zuwenden iſ, wo einzelne Sandſteine die Farbe der gepuß- 
ten Flächen erhalten ſollen. . 
Ein guter Ueberzug für poröfe Sandfteine ift engliſcher 
Cement mit Oel, zum ziemlich ſteifen Brei vermiſcht und mit 
einem ſteifen Borſtpinſel auſgetragen. Er ift vorzüglich bei 
Treppen, Plinten und ähnlichen Theilen des Gebäudes an- 
Von den Hauptmaterialien. 
     
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.