Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
und der dazu gehörigen Materialien. 563 
und diefe Summe mit 6, und 8° multipliziert. Die übrigen 
Holzverbände werben, wie vorhin bei dem ſtehenden Stuhl, 
berechnet. 
c) Manfarde= oder gebrohene Dächer. 
Da bei dieſem Verbandé ein ſtehender, auch liegender 
Stuhl angebracht werden Fann, fo erfodert die Holzberechnung 
alles das, was vorhin bei dem ſtehenden und liegenden Dach- 
ſtuhl winke!rehter Dächer geſagt iſt; nur daß die Kehlbalken 
länger gerechnet werden müſſen, woran die Manſardegeſimſe 
von Halbholz befeftigt werden, und welche gewöhnlich 7, von 
der Länge der Hauptbalfen ausmachen; daß zwiſchen den 
Kehlbalken und Spannriegel öfters, bei tiefen Gebäuden, 1 
au< 2 Trâger von ganzem Holz zu liegen kommen ; daß 
für jedes Gebind noch 2 lange Bänder von Kreuzholz, die 
von den Stuhlfäulen, über den Spannriegel geſchnitten, in 
den Kehlbalfen eingezapft werden, binzuzurechnen find; und 
die doppelte Frontenlänge die Fuße des gefehlten Manfardes 
Gefimfes angibt. Defters werden im’ unteren liegenden 
Stuhle ſtatt der Sparren in den Hauptbindern, bei tiefen 
Gebäuden, die im Dache fehr belaſtet werden, liegende Stuhl- 
fänlen errichtet, die oberhalb eine Breite von 12”, unter: 
halb von 10” erhalten. Da die Höhen dieſer Dächer ſehr 
verſchieden ſind, ſo muß bei dieſen Holzberehnungen immer 
ein Profil zum Grunde gelegt werden. 
d) Pultdâcher, 
die nur auf einer Seite eine abhängige Dachfläche, auf der 
andern aber eine hohe, gerade, auſgehende Wand haben, bes 
flehen ſowol aus geraden, als auch gebrochenen, oder Maris 
fardevächern. Die Art der Holzberechnung tft der vorhin er: 
wähnten gleich, nur mit dem Unterſchiede, daß, man zu Pult- 
Dächern von geringer Tiefe zum Stuhl einen ſogenannfen 
Bokrahm rechnet, der aus einem nach der Länge des Ge- 
baudes fortlaufenden Rahmen von Halbholz, mit Stielen 
von ſtarkem Kreuzholz, auf 12 bis 16“ Entfernung, und aus 
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