Zufäse zu dem Vorhergehenden überhaupt. 585
rere Urſachen angegeben, die zur Belehrung hier aufgenommen
find, und nicht oft genug, zur größeren Verbreitung, geſagt
werden können.
In der Nachbarſchaſt von Kloaken , Viehſiällen, Abzugs-
fanálen, Miſtſtätten und überhaupt an allen Orten, wo orga-
niſche, vorzüglich wo thieriſche Subſtanzen im Zuſtande der
Verweſung ſi befinden, darf ohne beſondere zuvor getroffene
Vorrichtungen kein Gebäude errichtet werden. Die in den
thieriſchen Auswurfs ſtoffen oder in anderen organiſchen Kör-
pern vorhandenen Beſtandtheile veranlaſſen in einem bedeu-
tenden Umfange des Gebäudes, oft eine lange Reihe von
Jahren hindurch, die Erzeugung verſchiedenartiger Salze, welche
oft das feſteſte Mauerwerk zerfreſſen und Anlaß zu feuchten
Wohnungen geben.
Man findet dieſes Uebel da, wo Rinnſteine nahe an den
Grundmauern der Gebäude fich befinden, und daher ſehr an-
zurathen, folche bei neuen Pflaſterungen weiter ab vom Ge-
bâude anzulegen, und die Bürgerſteige zu verbreitern.
Zur Erzeugung des ſogenannten Mauerfraßes in hie-
ſigen Gegenden iſ nichts weiter erfoderlich, als ſti>ſtoſfhaltige
organiſche , daher vorzüglich thierifche Stoffe und Kalkerde.
Der durch den Prozeß der Fäulniß aus feiner Verbindung
tretende Sti>ſtoff verbindet ſi<, unter Mitwirkung des Am-
moniums, das ſi< als Produkt der Verweſung entwidelt, mit
dem Sauerftoffe der Luft, und fo entſteht Salpeterſäure , die
ſich ſogleih mit der Kalkerde des Mörtels verbindet und
Kalkfalpeter erzeugt.
Hier in Berlin wittert diefes Mauerfalz vorzüglih an
ſolchen Gebäuden aus, deren Grundmauern durch die allmä-
lige Erhöhung des Steinpflafters beträchtlich tief verſchüttet
worden find.
Zuweilen enthält der Mauerfalpeter eine beträchtliche Menge
wahren Salpeter , oder ſalpeterſaures Kali ; dieſes findet jez
doh nur an den Wänden der Viehſtälle, an den Hinterge=
bäuden der Wohnhäuſer und an anderen Orten Statt, wo
Holzaſche und andere Stoffe die Erzeugung dieſes Salzes be-