586 Zufäbe zu dem Vorhergehenden überhaupt.
günſtigen. Die Auswitterung der ſalpeterſauren Mauerſalze
erfolgt raſcher an ſolchen Stellen, wo kein Sonnenlicht die
Mauer trit, wo ruhig ſtehende Luft und Feuchtigkeit herrſcht,
und vorzüglich an der Nordſeite des Gebäudes.
Eine andere Art Mauerſalz, welche an einigen üffentli=
chen Gebäuden in hieſiger Reſidenz bei tro>ener Witterung
ſich bildet , und aus kohlenſaurem Natrum beſteht, verdankt
ihren Urfprung der Gegenwart des Kochfalzes, mit welchem
das Erdreich, worauf das Gebäude fteht, durchdrungen ift.
Allen Beobachtungen zufolge findet man dieſen Salzbeſchlag
allein unten an den Mauern, einige Fuß über der Erde, wo
ſé feucht find, felten höher, und vorzüglich an ſolchen Gebäu-
den, deren Grundmauern von Kalkſteinen erbaut ſind. Unter
folchen Umſtänden findet eine allmälige Zerſtörung des Koch-
falzes durch die Einwirkung des Kalkſteins Statt, bei welcher
kohlenſaures Natrum an der Luft efflorescirend fich abtrennt.
Dex Kalk, ‘ob’ er gleich, in der chemiſchen Verwandtſchaft zur
Salzſäure, dem Natrum nachſteht , zerſeßt das Kochſalz durch
Mithúlfe der ſtarken Neigung des kohlenſauren Natrums zur
Efflorescenz. Dieſes findet vorzüglich bei Gebäuden Statt,
welche feuchte und dunſtige Keller haben, oder wo das Erd-
veich des Souterrains feucht iſt. Dieſes Salz, welches man
als weißen Beſchlag ausgewittert findet, theilt dem Mäuer-
werke keine Feuchtigkeit mit, ſondern ſolche ſchreibt ſi< viel-
mehr von der Salzſäure her, Die fi) aus dem Kochfalze ent:
bindet, mit der Kalkerde in Verbindung tritt , und ſalzſauren
Kalk bildet, der aus der feuchten Luft Waſſer abſcheidet und
auf dieſe Weiſe das Mauerwerk feucht macht, den Kalkanwurf
zerſtört, und die Ziegelſteine dergeſtalt durchdringt, daß ſie den
Abpus nicht nur bald wieder fallen laſſen, ſondern auch zu-
leßt ſelbſt mürbe werden und zerbrödeln. Die lo>eren, ſ{le<t
gebrannten Ziegel werden oft gänzlich davon durchdrungen, und
theilen dann ihre Feuchtigkeit dem Holzwerke mit.
Auch {wefelſaures Natrum kommt zuweilen als Mauer-
ſalz vor. Die zu deſſen Erzeugung erfoderliche Schwefelſäure
entſteht dur<h die Verwitterung der aus' ſhwefelkieshaltigem