30 Erſter Abſchnitt. Von den Haupkmaterialien.
halben Die des Steins gleich ſein; ſind aber die Steine zu
groß, ſo muß man, nah Umſtänden, 2 oder mehrere Köcher
bohren. Unten erhält diefer Bohrer die Form eines Meißels.
Damit derſelbe ſich aber nicht zu leicht umlege, oder abnube,
muß die Anfchärfung mehr ſtolz oder kurz, als fla , und da-
mit fie fich leiht heraus und herum bewegen Tann, etwas
breiter, als der Stiel, ſein. Bei harten Steinen wird oft
lieber der Kronbohrer genommen, welcher aus zwei fich durch-
kreuzenden Meißeln beſteht. Wegen des nöthigen Schärfens
muß ein Arbeiter immer mehrere Bohrer bei der Hand haben.
Das Bohren geſchieht nun, indem der Arbeiter den Boh-
rer ſenkreht auf den Stein fest, mit dem Hammer darauf
fchlägt, und während des Schlagens den Bohrer beſtändig
rü> - und vorwärts drehet. Um den Bohrer nicht zu erhiken,
und auch die Arbeit zu erleichtern, wird die Bohrſtelle häufig
mit Waſſer begoſſen, wozu ein kleines Faß mit enger Aus-
mündung ſo geſtellt werden kann, daß das Waſſer von ſelbſt
nach dem Loche läuft. Sind die Bohrlöcher ſehr tief zu ma-
hen, fo find zu jedem Bohrer zwei Mann erfoderlich, von
denen der Eine den Bohrer vorhält und drehet, der Andere aber
[hlägt. Der Bohrfand wird mit kleinen, an eiſerne Stäbe
geſchmiedeten Löffeln aus den Löchern öfters herausgeholt,
welches bei ſehr tiefen Löchern ſehr unbequem wird, und daher
nicht anders geſchehen kann, als wenn man Waſſer in den
Cylinder gießt, und einen hölzernen Sto> rafch hineinftößt,
welcher dann mit dem Waſſer einen Theil des Sandes her-
auswirft.
Sind die Bohrlöcher tief genug, ſo werden ſie ausgetro>-
net, und %% bis 7, ihrer Tiefe mit Pulver, welches, um eine
ſtärkere Wirkung hervorzubringen, mit Sägeſpähnen vermiſcht
ſein kann, ausgefüllt. Jn das Pulver wird dann cin Stroh-
halm, welcher bis oben hinausreicht, geſte>t, der úbrige Raum
loder mit Sand, und der Strohhalm mit Pulver angefüllt,
welches wenig angefeuchtet ſein muß. An das obere Ende
des Stohhalms kommt dann ein Schwefelfaden, und zwar
von ſolcher Länge, daß die Arbeiter , wenn der Faden bis