18;
Dieſe Fachausdrücke bedürfen einer kurzen Begründung, dabei
fügen wir Die früher üblichen und zum Teil noh jezt niht ganz
ausgerotteten entbehrlihen Fremdwörter jede2mal in Klammern
Hinzu; doch darf dies janicht dahin mißverſtanden werden, als
wolle man fie auch ferner nebenbei noch dulden!
1. Für die Bewegung in der Luft überhaupt war früher
Auftichiffahrt (Ueronautik) der meiftgebrauchte Augdrud. Daran
fonnte nicht fejtgehalten werden, e$ machte fi) nötig, eine be-
ſtimmte Bezeichnung für die Bewegung mit Fahrzeugen leichter
als Luft ausfindig zu machen, für den eben Luftſchiffahrt am
geeignetſten erſchien, weil dieſe Fahrzeuge in der Luft ebenſo
Ihwimmen, wie etiva die Unterjeebote im Wafjer, von einem
Elemente rings umgeben. So wurde denn für den allgemeinen
Oberbegriff der Ausdrud Luftfahrt gewählt und dementiprechend
Ruftfahrer, Luftfahrzeuge, Worte, die der älteren Sprache
in dieſem Sinne durchaus geläufig waren. Wir finden fie bei
Wieland, Voß, Jean Paul und Goethe, z. B. im zweiten Teile
ſeines Fauſt, in der klaſſiſchen Walpurgi8nacht, wo Fauſt,
Mephiſtopheles und Homunkulus als »Luſtſahrer« in der Höhe
\<webend auftreten. Bis in die Gegenwart haben ſich dieſe
Bezeichnungen erhalten: Aßmann und Berſon haben ihr be-
rühmtes, mit Unterſtüzung Katjer Wilhelms II. herausgege-
benes Werk Wiſſenſchaftlihe Luftfahrten genannt. Überdies iſt
fahren das alte gute deutjche Wort für jede Vorwärtsbewegung
überhaupt, zu Waſſer, zu Lande, ſogar zu Fuß, vergleiche fahren-
des Volk und Turnfahrt, das Einfahren der Bergleute. Auch
in der mit dem Jahre 1784 einjeßenden Fachliteratur finden fich
ſofort ſhon die Bezeichnungen Luftfahrt, Luſtfahrer, Luſtſahr-
zeug, Schwimmen, ferner Flug, Flieger, Flugzeug ganz in dem
hier vertretenen Sinne. Vgl. L. Chriſtmann, Zeitſchrift für Luft-
\chif\ſahrt 1911, Nr. 6 und 8.
Gegen die Verwendung des Wortes Luftfahrt niht bloß
für die einzelne Fahrt durch die Lüfte, ſondern auh als V Bezeich-
nung de3 Allgemein- oder Sammelbegriffes ijt weder vom Stand-
punkte der Folgerichtigfeit no de Sprachgebraucdes etwas ein-
zuwenden. Schiffahrt und Luftichiffahrt wurden längſt ſo ge-
braucht; warum gerade der fonkrete Zuſay Schiff das Wort
zur Bezeichnung des Abſtrakten geeigneter machen ſolle, iſt nicht