Full text: Deutsche Luftfahrt

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wurf des Reich3geſeßes für den Ruftverfehr dafür die 
Bezeichnung Motorluftfahrzeuge eingeführt, die ebenſo für 
die Luftſchiſſe (Kraſt- oder Lenkballone) wie für die Kraftflug- 
zeuge gilt; Man könnte auch drei Arten von Kraftfahrzeugen 
unterſcheiden: 1. zu Lande, 2. im Waſſer, 3. in der Luft. Welche 
Art gemeint iſt, verftiinde fich in jedem Falle von ſelbſt, au< 
ohne unterſcheidenden Zuſaß. 
3. Die luftfahrenden oder überhaupt an der Luftfahrt be- 
teiligten Perſonen, die Luftfahrer, ſind teils Luftſchiffer, 
teils Flieger. Unter Luftichiffer rechnen wir dabei allerdings auch 
die Ballonfahrer, obwohl ihnen, ſtreng genommen, dieſe Bezeich- 
nung nicht zukommt. Ein Schiff, au ein Luftſchiff, will gelenft 
ſein , der Führer eines Freiballons aber hat, von gelegentlicher Be- 
nußzung verſchiedener Luftſtrömungen abgeſehen, nur auf die Auf = 
und Abwärtsbewegung ſeines Fahrzeuges Einfluß, und man 
fönnte daran denken, dem Engliſchen folgend, von »Ballonern« 
(ballooner) zu reden, wie dort au< die Ballonfahrt kurz als 
ballooning bezeichnet wird. Im Scherz, aber ſehr bezeihnend, 
hat man für die Freiballonfahrer die Benennung » Lufiflößer « 
vorgeſchlagen. Man iſt jedo< ſchon zu ſchr daran gewöhnt, auh 
die Balloner als Luftſchiffer anzuſehen, darum ſoll ihnen dieſer 
ſtolze Name nicht geraubt werden. 
Jm deutſchen Kricgsweſen werden Luſtſchiſſer und Flieger 
ſehr glücklich unter dem Oberbegriff Luftſtreitkräfte zuſammen- 
gefaßt, im öſterreichiſchen als Luftfahrtruppen. 
Zu den Luftſchiſfern re<hnet man außer der Beſazung der 
Luftſchiffe, Führer, erſtem und zweitem Offizier, Beobachter, Fahr- 
ingenieur, Steuerleuten, Maſchiniſten, Funkern, Maſchinengewehr= 
hüben uſw., in weiterem Sinne auch die Bedienung, die Hilfe= 
mannſchaft zu Auſſtieg und Landung. Für die Kriecgsluftſchiffe ſind 
dies die Luft\ſchifftrupps in den Luftſchiffhäfen. Den Dienſt 
an den Feſſelballonen verſehen die Feldluftſchifferabteilun- 
gen, die wiederum aus mehreren Ballonzügen gebildet werden. 
Auch bei den Fliegern kommt zur Beſazung der Flugzeuge, 
die je nah deren Größe und Aufgabe (Erkundungs-, Kampf-, 
Großkampfflugzeuge) aus Führer, Beobachter, Funker, Flug- 
zeugwart und Maſchinengewehrſchüßen beſteht, no< die Bedie- 
nung zu Lande hinzu. 
 
	        
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